Unser Ralf beim 4Islands in Kroatien, mit neuem Teampartner René Vallée vom Team Forestiere. Dem René, der die Masterswertung der Ü60 beim Cape Epic gewonnen hat. Also Ralf: warm anziehen! Aber Ihr werdet es schon rocken.
ETAPPE 2 | Lopar – Rab
76km 1300m Climbing | Donnerstag, 20.04 2023
Der Etappen-Slogan: Shades of Rab
Wenn wir uns historische Durchschnittsgeschwindigkeitsdaten ansehen, ist die Etappe 2 die schnellste Etappe des Rennens. Aber das bedeutet nicht, dass es einfach wird. Die Route beginnt in Lopar und führt durch die Stadt und über „The Paradise Beach“, bevor das Rennen beginnt. Da das Sight Seeing des Tages früh erledigt ist, geht es mit einem kurzen und intensiven Aufstieg los, der die Herzfrequenz in die Höhe schnellen lässt. Sobald der Gipfel erreicht ist, geht es wieder hinunter auf Meereshöhe und zum Strand von Lopar, aber die Route biegt zum spektakulären 100 Jahre alten, handgefertigten Premužić-Pfad ab, der die Teams über einen steinigen Singletrail mit freiem Blick auf die Bucht und den Velebit wieder den Berg hinaufführt. Bergkette auf dem Festland – ein wahrlich magischer Ort, den man beim Klettern bestaunen kann. Die 1. Wasserstelle kommt auf halber Höhe des Premužić-Pfads an und bietet eine Pause vom Klettern und einen schnellen Neustart, bevor Sie den Rest der Etappe in Angriff nehmen.
Rennbericht von Ralf zur 2. Etappe
Frühes aufstehen ist angesagt! Dann ab zum Frühstück, anschließend Bustransfer zur Fähre nach Rab.
Der Start erfolgt direkt von der Fähre. Kurz auf einem steilen Anstieg durch den Ort und dann ab auf die Trails. Ich wollte gerade aufs Pedal drücken, da verklemmte sich die Kette zwischen Rahmen und Kassette. Wir mussten das ganze Feld an uns vorbei ziehen lassen. So ein Mist! Das Befreien der Kette dauerte ein bisschen, doch dann ging es auf die Verfolgungsjagd. Das sind Dinge, die man nicht braucht, die aber auch zu einem Rennen dazu gehören. Die Aufholjagd hätte nicht sein müssen, zumal wir an einigen Passagen nicht überholen konnten und somit ausgebremst wurden.
Die scharfen Steine wurden sicherlich von einigen Fahrern verflucht, da wir einige Fahrer reparierend am Rand wahr genommen hatten. Die alten Karrenwege waren technisch bergauf wie bergab nicht ganz ohne und das Überholen zum Teil sehr schwer.
Das führende Frauen-Team (Gruß an Kim) wurde durch einen Defekt ausgebremst und somit konnten wir gut einige km zusammen fahren. Doch dann wurde es zu wellig und René musste reißen lassen. Auch mit Anschieben konnten wir nur zweimal das Loch schließen, dann mussten wir sie ziehen lassen.
Es folgten lange wellige Passagen, wo sich eine gute Gruppe um uns herum bildete. Wir wechselten uns in der Führungsarbeit mit einem weiteren Team ab. René wollte ab und zu auch führen, so dass ich schimpfen musste, denn er sollte seine Kräfte schonen. Doch leider verstand er mich anscheinend nicht richtig und fuhr ab und zu doch in die Führung – dann musste ich vorbeispringen und ihn aus dem Wind nehmen. An den folgenden Anstiegen musste er dann reißen lassen. Aber im Team ist Leid immer geteiltes Leid und so versuchte ich mit Anschieben die Gruppe zu halten. Das hat mir dann auch einige Körner abverlangt – aber wir sind ja auch nicht zum Spaß hier.
Die Mühen hatten sich aber gelohnt, wir konnten die Gruppe bis zum letzten Verpflegungspunkt halten, der einen Kilometer vorher angekündigt wurde. Ich wollte René entlasten und fragte ihn ob er was braucht. Er antwortete mir auf Französisch – und so führte unser Kommunikationsproblem dazu, dass wir an der Verpflegung stoppten und damit die Gruppe Geschichte war…
Nach der kurzen „Rast“ schloßen wir uns einem Frauen-Team an, dass uns eindrucksvoll zeigte wie es richtig zu laufen hat: Kontinuierlich immer mit konstanter Leistung und ja nicht abweichen davon, fuhren sie wie ein Uhrwerk. Denn als ich in die Führung ging, bleiben sie bei ihrem Tempo, auch wenn es in meinem Windschatten sicherlich für die vorne Fahrende leichter gewesen wäre. Egal wie ich mich anstrengte das genau passende Tempo zu finden, war ich scheinbar immer zu schnell oder zu langsam. Zu guter Letzt fuhren wir nur noch hinterher und ließen uns ziehen.
Im Ziel angekommen gabt es riesige Cevapcici-Burger mit den wohlverdienten zwei Bierchen
Das Führungstrikot ist gebucht! Weiter so!