Mittlerweile zum dritten Mal fahren wir unsere Vereinsmeisterschaft aus. Wie auch 2020 bietet der VulkanBike Eifel-Marathon in Daun auch 2021 wieder die perfekte Bühne. Das Eifel-Wetter sorgt am Vortag für die richtige Vorbereitung der Strecke, schließlich sind wir Herausforderungen gewöhnt. Vor dem Rennen sind noch alle extrem positiv gestimmt, aber nach dem Rennen fragen sich ein paar von uns „Woran hat et jelegen?“ Wahre Dramen haben sich an diesem Samstag-Vormittag abgespielt und von der ersten Minute an hatte ein Mann einen Plan.
Favoriten werden ja gerne und laut von uns vor der Meisterschaft ausgerufen. Nachdem Ansgar in den letzten zwei Jahren immer unberechtigt als haushoher Favorit gepusht wurde, galten dieses Jahr unsere jungen Vereinsmitglieder als die Titelaspiranten. Die alten Hasen hielten sich extrem zurück und konnten sich erfolgreich aus den Spekulationen raus halten. Einer der Favoriten trat erst gar nicht an, ob aus Respekt vor der eigenen Courage oder um niemanden zu demütigen, woran hat et jelegen, man weiß et nich.
Von den jungen Wilden folgte Sebastian dem Beispiel der alten Hasen und reiste schon am Freitag an. Die Abendgestaltung stellte sich dabei leicht unterschiedlich dar. Sebastian arbeitete noch etwas und Tim war damit beschäftigt festzustellen, dass er wieder mal einen Teil seiner Radklamotten zu Hause vergessen hatte! Woran hat et jelegen? Die Katze war schuld!
Ansgar, Thomas und Reinhard ließen die Profis raus hängen und fuhren noch eine Vorbelastung. Während Thomas und Reinhard ihr MTB benutzten, hatte Ansgar sein Rennrad mitgebracht, um das Mountainbike glänzend an den Start bringen zu können. Im weiteren Verlauf des Abends entspannten Thomas und Reinhard im Hotel und Nadine (Dini), Tim, Sebastian und Ansgar füllten die Speicher ein letztes Mal beim Italiener. Nach einem abschließenden Kaffee begaben sich die Athleten in den wohlverdienten Schlaf.
Pre-Race-Show
Am Renntagmorgen gab es ein großes Hallo vor dem Hotel von Tim und Ansgar. Die Schildis, Nadine (Nini) und Mario, waren eingetroffen und hatten einen Überraschungs-Ehrengast mitgebracht: es war Maren (sie hasst Laufen), die nach 4 Jahren an den Ort ihres ersten und einzigen MTB-Rennens zurückkehrte. Nachdem Ihr hier fertig gelesen habt, gönnt Euch ihren erfrischenden Rennbericht von vor 4 Jahren und beachtet besonders ein Versprechen im Bericht!
Aber Maren ist kein Gast, sie gehört schon zum engsten Kreis der #wirsindcoffeechains Bande und Gerüchte besagen, dass das auch in naher Zukunft offiziell beurkundet wird. Natürlich hatte sie ihre Kuhglocke mitgebracht, um die tapferen Recken lautstark ins Ziel zu läuten! Leider saß sie nicht selber auf dem Mountainbike, aber auch da mehren sich die Anzeichen, dass sie in Zukunft auf breiten Stollenreifen unterwegs sein könnte.
Kurze Zeit später trafen auch Thomas und Reinhard ein, natürlich mit Björn, der seit der Bike TransAlp auch zur Bande gehört und für noch mehr Konkurrenz unter den Langstreckenbolzern von #wirsindcoffeechains sorgt. Etwas verschlafen tauchte MarkusK auf, es war laut seinen Aussagen das dritte oder vierte Mal in seinem noch jungen Leben, dass er vor 6 Uhr morgens aufgestanden war. Lernen von den Oldies heißt es da wohl. Besser spät als nie, erschienen auch Rebecca und Martin und damit war Coffee & Chainrings für diesen Tag vollständig anwesend!
Da war sie nun, die illustre Gemeinschaft, und es wurde gequatscht, gelacht und gefachsimpelt. Nebenbei wurden die Renn-Schnurrbärte verglichen und beurteilt, es wurden noch Klamotten für Tim organisiert und der liebe Uli Heinrichs schaute auch noch vorbei. Mittlerweile war der Startblock für unsere Langstrecken-Athleten schon aufgerufen und durch das Gequatsche waren die Jungs etwas spät dran. Also reihten sie sich sehr weit hinten in den Startblock ein! Pünktlich um 9 Uhr schickten wir die vier in den Vulkan-Eifel-Matsch!
Während Sebastian und Martin entspannt auf den Start der Mittelstrecke warteten, nahm sich MarkusK ein Beispiel an der Diva und die beiden fuhren ein bisschen die Beine warm. Ähnlich wie Reinhard schien auch Ansgar einen Plan zu haben und hatte sich frühzeitig einen vorderen Platz in der Startaufstellung gesichert. Um 10 Uhr bzw um 10:10 Uhr für Sebastian und Martin ging die wilde Reise los!
Die Strecke, das Wetter, Hurz!
Auf die Frage im Podcast „wie war die Strecke?“ antwortete Schildi „die Strecke war bekannt!“. Ja das war sie, allerdings nicht der Zustand nach dem Regen am Vortag. Jeder, der die Eifel kennt, weiß, dass ein Regentag die Trockenheit von mehreren Tagen aufwiegt. Und so waren teileeise recht anspruchsvolle Passagen dabei. Schon die ersten Kilometer auf dem Wirtschaftsweg waren feucht und sorgten für die ersten Matschspritzer auf Rad und Klamotten.
Viele Teilstücke im Wald waren matschig und stellten die Fahrer mit kleinstolligen Reifen auf eine harte Fahrtechnik-Probe und kosteten in den meisten Fällen auch extra Körner. Eine kurze Bergauf-Stelle war besonders matschig und man konnte auf der Stelle stehend weitertreten. Hier mussten viele der Fahrer kapitulieren und vom Rad. Danach war das Rad 50% schwerer und die Reifen doppelt so breit. Auf der folgenden Abfahrt wurde das Gewicht in Form von umherfliegenden Dreckklumpen wieder an die Landschaft zurückgegeben.
Die Strecke war wieder perfekt ausgeschildert und markiert. Vielen Dank liebes VulkanBike-Team, ganz hervorragende Arbeit. Das Highlight ist jedes Jahr der Monte Mausi, die Auffahrt entlang der Skipiste bis hoch zum Dronketurm. Schon am Fuß des Anstiegs wurde unser Team und das Team von Ciclista RCC mit gesprühten Schriftzügen auf dem Asphalt zu Höchstleistungen motiviert. Ganz lieben Dank, Uli Heinrichs! Und vielen Dank Alfons Benz für die Musik und die lautstarke Anfeuerung!
Woran hat et jelegen? Krämpfe, Kämpfe und Katastrophen
Ein großer Teil des Coffee & Chainrings Feldes hatte mit verschiedenen Befindlichkeiten zu kämpfen. Marathon-Neuling MarkusK hatte schon nach kurzer Zeit Krämpfe und wünschte sich 400m vor dem Ziel einen Privat-Physio, denn es ging nichts mehr. Er konnte nur stehen, seine Beine stellten auf Komplett-Anspannung. Böse Zungen behaupten, er wollte einen Kaffee beim Italiener genießen, in Wahrheit aber versuchte er mit Schlägen seine betonierten Muskeln zu lösen! Trotz der Krämpfe fuhr er als erster der Crew über die Ziellinie! Da müssen sich einige alte Hasen nächstes Jahr warm anziehen!
Sebastian und Martin hatten mit ihrem Trainingszustand zu kämpfen, haben aber durchgezogen und natürlich die Ziellinie überquert. Gerade der Schlußanstieg, für den sich die Profis im Team immer ein paar extra Körner aufheben, war eine Herausforderung für die Beiden. Für Sebastian, der dieses Jahr eine wirklich schwierige gesundheitliche Situation zu meistern hatte, war das Rennen ein voller Erfolg. Er hat sich für nächstes Jahr schon Mal einen Platz im Kreise der Favoriten gesichert und eine Zielzeit von unter 3 Stunden auf der 65er versprochen!
Bei Schildi weiß man nicht, woran et jelegen hat. Die Beine wollten einfach nicht so wie er wollte. Irgendwie geht es mit dem alten Mann bergab. Nach Titelgewinn 2019, Vizemeister 2020 war dieses Jahr nur der dritte Platz drin. Es geht leider ganz klar abwärts, lieber Schildi!
Alte Männer im Schlamm Isotonische Durstlöschung
Thomas traf es noch schlimmer! Von Anfang an fehlte auch hier die Leistungsbereitschaft der Beine. Allerdings so krass, dass alle an der Ziellinie sich Sorgen machten, weil er lange nach allen anderen Team-Fahrern im Ziel eintraf. Bei Thomas war klar, woran et jelegen hat. Der Rennkalender war in den letzten Wochen richtig voll. Mit Bike TransAlp, Rothaus Bike Giro und Endurothon hatte er sich nur die leistungsintensivsten Events ausgesucht. Selbst ein Mr. Wade kommt da an seine Grenzen.
Der erste Platten seit Jahrzehnten und tausenden Kilometern machte eine gute Rennperformance von Ansgar zu Nichte. Er haderte zwar in der ersten Hälfte mit vermeintlich schweren Beinen, die Leistungsdaten zeigten aber in der Analyse, dass das Gefühl täuschte. Selbst ein loser Flaschenhalter konnte seine mentale Stärke nicht brechen. Wohl aber der Fremdkörper im Hinterrad. Schlechtes Reparaturmaterial und hektisches Unvermögen, die Situation in Griff zu bekommen, zerstörten sein Rennen und eine gute Platzierung. Woran et jenau jelegen hat, könnt Ihr in seinem Rennbericht lesen!
Zwei Lichtgestalten
Titelverteidiger Reinhard hatte von Anfang an einen Plan. Gewinnen! Tim hatte auch von Anfang an einen Plan: Gewinnen! Aber Reinhard hatte einen sensationellen Tag! Die Versuche von Tim und Schildi, ihn am Anfang auf dem flachen Stück im Wind fahren zu lassen und ihn dadurch zu schwächen, gingen im Vulkan-Matsch unter. Am ersten Anstieg distanzierte er langsam aber stetig seine Vereinskollegen. Am Monte Mausi hatte er Ansgar eingeholt und hatte auch noch Reserven ihn anzuschieben. Hoch zum Dronketurm rang er noch einen niederländischen Mitstreiter nieder und bis zum Ziel hatte er alle vom Team überholt, bis auf MarkusK. Und damit hat er verdient den Titel Vereinsmeister verteidigt.
Vereinsmeister 2021 Reinhard
Der zweitplatzierte Tim lag in Schlagdistanz zu Reinhard. Mit seinem Gute-Laune-Ich fuhr er die beste Zeit in 10 Jahren VulkanBike-Teilnahme, nur die Streckenverhältnisse und die falsche Reifenwahl verhinderten den Titelgewinn. Das macht ihn zum Top-Favoriten auf den Titel 2022!
Die Ergebnisse
In der Reihenfolge der Vereinsmeisterschaftswertung (in Klammer die umgerechnete Zeit):
1. Reinhard mit 4:29:29 Platz 59 ges. und Platz 8 AK (4:29)
2. Tim mit 4:45:21 Platz 92 ges. und Platz 23 AK (4:45)
3. Schildi mit 4:54:42 Platz 109 ges. und Platz 22 AK (4:54)
4. Markus mit 3:18:53 Platz 121ges. und Platz 32 AK (5:04)
5. Sebastian mit 3:22:12 Platz 141 ges. und Platz 41 AK (5:05)
6. Ansgar mit 3:31:59 Platz 195 ges. und Platz 57 AK (5:07)
7. Thomas mit 5:08:53 Platz 132 ges. und Platz 34 AK (5:08)
8. Martin mit 3:39:10 Platz 228 ges. und Platz 46 AK (5:09)
Siegerehrung und Podcastgequatsche
Es spricht für sich, dass die anschließende Nachmittagsveranstaltung fast genauso lange dauerte wie das Rennen. Es wurden die leeren Speicher mit allerlei isotonischen Kaltgetränken und sehr kohlenhydrathaltigen Speisen aufgefüllt. Dabei wurde viel gefachsimpelt und auch viel Blödsinn gequatscht. Höhepunkt war natürlich die Siegerehrung der ersten drei der Vereinsmeisterschaft!
Der Tag setzt sich so fort, wie er angefangen hatte, mit sehr viel guter Laune und viel Gequatsche. Ohne jetzt narzisstisch werden zu wollen, wir sind schon eine richtig coole Truppe! Falls Ihr es noch nicht getan habt, hört Euch gerne die Podcastfolge zur Vereinsmeisterschaft an, hier gibt es nochmal viel intensivere Eindrücke von vor und nach dem Rennen!
Schnurri-Contest
Der verrückte Tim kam auf die ebenso verrückte Idee, einen Schnurrbart-Contest für die Vereinsmeisterschaft auszurufen! Leider folgten nicht alle dem Aufruf! Nächstes Jahr gibt’s harte Strafen für’s ohne Schnurrbart auftauchen, Freunde! Den Contest hat keiner gewonnen, aber es wurden die Schnurrbärte nach Aussehen bewertet.
2022 wird episch!
Schon kurz nach der Zieleinfahrt wurden im Adrenalin-Rausch Ansprüche auf den Vereinsmeister-Titel 2022 angemeldet. Der erste im Bunde ist Sebastian, er kündigte eine Zeit unter drei Stunden auf der 65 km Strecke an. MarkusK lies sich nicht lange bitten und stieg natürlich auf die Ansage ein. Zwischen den beiden wird es wohl zu einem Zielsprint 2022 kommen. Aber auch Ansgar hat jetzt eine Rechnung offen, auch er will Sub3 in den Büchern stehen haben. Insider wissen allerdings, dass es, wenn man die diesjährige Gewinnerzeit von Reinhard zu Grunde legt, eine sehr tiefe Sub3 für den Titel-Gewinn sein muss!
Auf der Langstrecke werden sich die Profis im Team wieder messen. Schildi muss zu alter Form zurückfinden und Thomas sollte vielleicht die Event-Planung überdenken. Reinhard und Tim können entspannt auf die Vereinsmeisterschaft 2022 blicken, sie wissen wie es geht. Tim wird die Reifenwahl mit Sicherheit ernster nehmen und Reinhards einziges Ziel wird sein, vor allen anderen Teammitgliedern im Ziel zu sein.
Ein Fragezeichen steht noch hintern den Abwesenden in diesem Jahr. Als erstes sollten die Herren mal ihre Urlaubsplanung überdenken, um überhaupt teilnehmen zu können. Falls Dominik startet, wird er es sich nicht nehmen lassen, Trainingspartner Ansgar in die Schranken zu weisen. Auch Donato tummelt sich gerne auf der Mittelstrecke und hat hier schon bewiesen, dass er allen anderen davon fahren kann.
Frauen an die Macht!
Wir wollen eine Frauenwertung bei der Vereinsmeisterschaft! Und damit Maren nicht die einzige Kandidatin ist, werden wir versuchen, im Laufe des Jahres weitere Frauen in den Verein aufzunehmen! Es sind einfach zu wenig Frauen im MTB-Sport unterwegs! Das wollen wir ändern!
Müssen wir noch Danke sagen?
Nein, eigentlich nicht! Die Anzahl der Teilnahmen unserer Fahrer beim VulkanBike Eifel-Marathon des letzten Jahrzehnts sprechen für sich. Und trotzdem können wir uns nicht genug bedanken. Toll, das Ihr es wieder geschafft habt, mit einem Corona-Konzept und guter Vorbereitung, das Event dieses Jahr wieder statt finden zu lassen, liebes Team vom VulkanBike Eifel Marathon und Eifelbike. Vielen Dank für die hervorragende Strecken-Vorbereitung und Ausschilderung. Ein ganz besonderer Dank geht an die vielen Helfer an Streckenteilungen, Straßenüberquerungen und Verpflegungsstellen. Natürlich danken wir auch der Polizei und Feuerwehr für die tolle Unterstützung.
Wie schon so oft geht ein ganz persönlicher Dank an Uli Heinrichs! Wie immer hast Du mit Deiner persönlichen Note zusätzliche Motivation erreicht und zauberst uns immer ein Lächeln ins Gesicht!
Und natürlich gilt ganz großer Dank unseren Groupies, allen voran Nadine Schildi für ihre großartige Podcastaufnahmen, Videos und Bilder und Nadine Gasseling und Rebecca fürs Bilder machen, unterstützen und anfeuern! Wer wird das wohl alles machen, wenn die vier nächstes Jahr um die Frauen-Vereinsmeisterschaft kämpfen?
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