Die 25. Auflage des BIKE Festivals Willingen verwandelte das Hochsauerland wieder in eine Hochburg der Mountainbikeszene. Vom 24. bis 26. Mai drehte sich am und um den Bikepark in Willingen alles rund um neueste Trends, Rennaction, Party und Technik-Talk.
Wir waren mit einigen Fahrern auf unterschiedlichen Strecken dabei – lest hier die Berichte von Schildi, T-Racer, Marc, Donato, Thomas und Tim.
Schildi – Langstrecke
Nach dem feuchten Rennen beim Schinderhannes-Marathon in Emmelshausen wünschten wir uns natürlich trockenere Bedingungen in Willingen. Leider weit gefehlt, aber dazu später mehr.
Dieses Mal machte sich die Reisegruppe Schild (bestehend aus Nini, Justin und meiner Wenigkeit) auf den Weg ins schöne Sauerland, um dort vor Ort mit Teampartner Tim die Ferienwohnung zu beziehen. Es wurde noch schnell was gebrutzelt und dann früh ins Bett gehuscht, denn am nächsten Morgen stand für mich der Marathon mit 120km und 3500hm auf dem Programm. Ein harter Brocken!
Den ganzen Freitag hatte es bereits geregnet und auch in der Nacht zum Renntag fielen weiterhin Schauer, so dass es auf den Zelt-und Parkplätzen rund um den Startbereich und das Festivalgelände ziemlich morastig zuging. Aber der Wettergott hatte zum Glück Erbarmen und schickte uns prompt zum Start um 7:30 Uhr trockenes, später sogar sonniges Wetter. Somit war es zumindest von oben trocken.
Das änderte leider nichts daran, dass die Wege einer einzigen braunen Pampe glichen. Auch wenn die meisten Trails durch den ganzen Schlamm eine echte Herausforderung waren, schaffte es die Streckenführung jedoch, immer wieder tolle Blicke auf die schöne Landschaft und das tolle Panorama freizugeben. Begleitet wurde ich teilweise von T-Racer, der sich geschmeidig wie eine Katze auf seinem Bike durch die Trails bewegte.
Es war ein hartes und langes Rennen für mich. Ärgerlich nur, dass mein Powermeter gleich zu Beginn den Geist aufgegeben hatte. Aber ich hatte mir die Kräfte recht gut eingeteilt und konnte bis zum Schluss meine Leistung abrufen und hatte, trotz aller Quälerei, echt viel Spaß.
Als Belohnung haben wir den Abend mit Tim, Mira, Marc, Nicole und Mr. Wade zwischen Junggesellinnenabschieden und Partypeople ausklingen lassen, denn auch dafür ist Willingen bekannt.
SCHMIEDE-JUNGE😜
T-Racer – Mitteldistanz
Pünktlich um 07:30 Uhr entließ uns der Streckensprecher aus dem Startblock B der mittleren Marathon Runde in Willingen. Ich hatte mich für das Specialized Epic entschieden. Bislang habe ich damit einen kleineren Marathon erfolgreich bestritten, aber so ein richtiger Härtetest stand noch aus. Der sollte es dann tatsächlich auch werden.
Die Tage vor dem Marathon hatte ich ordentlich getapert und meine Glykogenspeicher sollten durch die vorausgegangene Ladephase ordentlich gefüllt sein. Das Training lief vielversprechend in den letzten Wochen und die Gesundheit spielte auch mit.
Noch beim Einfahren fühlten sich die Oberschenkelmuskeln teigig und schwer an, was sich nach dem Startschuss aber sofort erledigt hatte. Frohen Mutes und hochmotoviert fuhr ich, immer auf die Wattwerte achtend, den hohen Eimberg hinauf, was erstaunlich gut gelang. Im anschließenden Trail auf dem Kamm entlang und der ersten Abfahrt gelang es mir zahlreiche Fahrer zu überholen, ohne zu überziehen. Überrascht war ich, dass sich trotz des vielen Regens im Vorfeld, die Strecke erstaunlich gut präsentierte. Das änderte sich im weiteren Verlauf jedoch gewaltig, wie sich später herausstellte.
Bis zur Verpflegung am Diemelsee war ich gut unterwegs. Dann im zweiten Teil der ersten Runde wird es erfahrungsgemäß meistens etwas schwerer, weil die Strecke hier den tiefsten Punkt erreicht und es fortan eher bergauf geht.
Aber es lief ganz hervorragend, bis es in diesen äußerst matschigen Trail bei ca. Kilometer 45 ging. Plötzlich fiel die Kette vom Kettenblatt und ließ sich nicht mehr auflegen. Bei der geringsten Kurbelumdrehung fiel sie wieder nach innen ab. Mit verklärtem Blick durch die dreckige Sonnenbrille stand ich etwas ratlos da und versuchte bestimmt 10 Mal die Kette wieder zu positionieren. Letztlich habe ich so gut es eben ging das Kettenblatt mit den Handschuhen vom Dreck befreit und konnte dann erstmal weiterfahren.
Etwas später, immer noch in dem gleichen Trail bergan, fiel die Kette dann wieder runter und ich war schon hinreichend genervt. In dem Moment kam Schildi an mir vorbei und mir gelang es die Kette wieder fest auf dem Kettenblatt zu positionieren. Glücklicherweise war dies der letzte Kettenabwurf.
Ich war allerdings ziemlich demoralisiert und hatte mein Ziel, die 1. Runde in deutlich unter 3 Stunden zu absolvieren, aufgeben müssen. Es schlichen sich dann auch Gedanken einer möglichen Aufgabe nach Runde 1 in meinem Kopf ein und ich überlegte mir schon plausible Horrorgeschichten, welche meine Aufgabe vor den Vereinskameraden rechtfertigen sollten. So rollte ich etwas verdrossen weiter und wunderte mich dann über die Veränderung der Strecke nach der Mühlenkopfschanze bis ins Ziel. Hier war die Strecke offensichtlich im Vergleich zu den Vorjahren etwas verlegt worden, sodass die zähen Höhenmeter in Richtung Wilddieb ausgelassen wurden und man stattdessen weiter unten stadtnah entlanggeleitet wurde.
Während ich so mit mir selbst beschäftigt dahinkullerte, kam ich an die Stelle wo man sich entscheiden muss: Ziel oder 2. Runde? Ich entschied mich, die 2. Runde anzugehen.
Im Anstieg zum Ettelsberg wartete Mira mit der Verpflegung auf mich, sodass ich kurz anhalten, meinen Frust kurz ablassen, den Rucksack ablegen, neue Gels aufnehmen und gemeinsam mit Schildi weiterfahren konnte. Zunächst wirklich steil und zäh ging es den Schotterweg wie eine Himmelsleiter gerade hinauf und nach der offiziellen Verpflegung dann in den ausgefahrenen Serpentinentrail bergan. Dort bemerkte ich, wie gut das Epic durch die Kurven fährt. Ohne fahrtechnische Probleme gelang es mir, durch die engen Kurven zu zirkeln und die querliegenden Wurzeln zu überfahren. Ich fühlte mich wie eins mit dem Bike zu sein und freute mich, wie ausgewogen das Epic liegt. Vielleicht habe ich auch einfach bei Schildi abgeschaut wie es geht. Der fuhr nämlich unmittelbar vor mir und hatte sichtlich Spaß seine herausragenden Trialskills anzuwenden.
Obenraus hatte Schildi dann mehr Power und fuhr mir etwas davon. Oben auf dem Ettelsberg folgte dann die Streckenteilung für die 2. und die 3. Runde. Wir mussten auf die zweite Runde einfach geradeaus. Doch Schildi bog rechts direkt auf die 3. Runde ab. Ich schrie noch hinterher, aber Schildi war bereits zu weit entfernt und meine Rufe gingen in dem Gegröle der Sauftouris in Siggis Hütte unter.
Ich ging in die Abfahrt und ein paar hundert Meter später sah ich Schildi plötzlich direkt neben mir fahren, allerdings auf der anderen Seite der Absperrung. Durch den glücklichen Umstand, dass beide Runden hier nochmal kurz aufeinandertreffen, brüllte ich nochmals zu Schildi herüber. Zeitgleich hatte sich ihm auch ein Steckenposten in den Weg gestellt und wild gestikulierend den Weg auf die zweite Runde gewiesen.
Am Fuße der Abfahrt war Schildi dann wieder hinter mir und ich habe mich auf die weitere gemeinsame Fahrt gefreut. Daraus wurde aber nichts. Die folgenden äußerst matschigen Singletrails forderten mir einiges an Fahrtechnik ab und es gelang mir, einigermaßen flüssig durch die Fangolöcher gespickt mit felgenmordenden Wurzeln zu cruisen. Schildi habe ich dann leider nicht mehr gesehen, so dass ich mich voll auf mich und die Linienwahl konzentrierte. Es folgten noch einige anspruchsvolle Trails und die Tatsache, dass nach den offiziellen 2463 Höhenmetern noch lange nicht Schluss war.
So langsam merkte ich meine Oberschenkel und die Wattwerte gingen auch sukzessive immer weiter runter. Pinkeln musste ich auch dringend und so legte ich noch einen Boxenstopp ein.
Schließlich kam ich nach 5:34:29 Stunden bei strahlendem Sonnenschein im Ziel an. Damit bin ich hochzufrieden. Bei diesen schweren Bedingungen und den mechanischen Problemen bin ich trotzdem etwas schneller unterwegs gewesen als bei meiner letzten Teilnahme 2022, wo es auch matschig war, aber keineswegs vergleichbar mit diesem Jahr. Insofern sind die gesundheitlichen Tiefen des Winters offensichtlich überstanden und das Training wirkt.
Anschließend haben wir noch gemeinsam im Coffee & Chainrings Camp zusammengesessen und Heldengeschichten ausgetauscht.
2024 war wieder einmal ein sehr schöner Marathon in Willingen mit allerlei Überraschungen und Unwägbarkeiten. Ich bin froh, teilgenommen zu haben und freue mich jetzt auf die kommenden Herausforderungen. Die erste wird sein, das Bike zu pflegen und vom Dreck zu befreien.
Bis bald
T-Racer
Marc – Mittelstrecke
Traditionell ging es auch in diesem Jahr im Mai wieder nach Willingen. Die BIKE lud zur Expo, dem Marathon und diversen anderen Veranstaltungen – und so ging die Reise am Freitag kurz nach Mittag los in Richtung Sauerland. Dank des sehr dichten Freitagsnachmittags-Verkehrs auf den Autobahnen und dem zunehmend schlechter werdenden Wetter, kamen wir relativ spät – und vor allen Dingen nach vielen anderen Campern – in Willingen an. All diese Camper hatten mit ihren Fahrzeugen dafür gesorgt, dass die nasse Wiese zunehmend schlammig wurde. So schlammig, dass unser Wohnmobil beim Versuch, einen der letzten freien Plätze zu erreichen, nach wenigen Metern weder vor noch zurück wollte. Mit vereinten Kräften und tatkräftiger Unterstützung anderer Biker konnten wir unser Gefährt dennoch zur Straße zurück bewegen und fanden irgendwann, bevor es Dunkel wurde, ein Plätzchen.
Dann wurde noch etwas gekocht, die Sachen für den Renntag vorbereitet und dann ging es auch schon ab zur Augenpflege, denn um 5 Uhr klingelte der Wecker…
… und pünktlich um 7:30 gingen alle Fahrer nach und nach auf die Strecke. Da mir die Strecke bekannt war und nicht extrem technisch anspruchsvoll ist, entschied ich mich für mein ORBEA Alma. Das Hardtail war keine schlechte Entscheidung, die Reifenwahl im Nachhinein nicht die Beste… der Aspen vorne kam in den schlammigen Passagen dann doch recht schnell an seine Grenzen bzw. ließ keinen so rasanten Ritt zu.
Aber der Reihe nach! Gemeinsam mit Büchi, seinem Bruder Dominik und Donato warteten wir auf den Start. Ich hatte mir vorgenommen, entgegen meiner Gewohnheiten vom Start weg erst mal eine Schippe drauf zu packen und zügig die ersten Anstiege zu nehmen. Das gelang mir sehr gut und so konnte ich vor dem großen Verkehr und den Team-Kollegen in die trailigen Abschnitte einbiegen. An einer breiten Pfütze entschied ich mich bei der Umfahrung dann allerdings für die falsche Seite. An der rechten „Uferböschung“ rutschten einige Fahrer vor mir ab und so mussten alle Folgenden auch absteigen. Auf der linken Seite der Pfütze grüßten die Büchi-Brothers im Vorbeiflug und waren erst mal futsch.
Nach einiger Zeit konnte ich wieder aufschließen und gemeinsam ging es dann auch nach knapp drei Stunden auf Runde 2. Der Boxenstopp vor dem Anstieg zum Ettelsberg kam mir jedoch sehr gelegen. Unsere Supporter – vielen Dank an Mira, Nini und Justin – warteten dort mit neuen Gels und vollen Trinkflaschen und ich konnte meinen zunehmend krampfenden Rücken einmal kurz durchdehnen… Mimimi… Was da noch Mimimi war, sollte sich nach dem Anstieg ganz anders anfühlen. Die Muskulatur machte zu, sodass ich Büchi nicht mehr folgen konnte und er mir eine knappe Minute bis oben abnahm. Zum Glück war er nicht noch weiter enteilt – und der Wind stand ebenfalls günstig – dass er noch hören konnte, wie ich hinter ihm her schrie, als er an der Streckenteilung auf Runde 3 ging. So drehte er und war gleich wieder weg, aber wir sollten uns wiedersehen…. (zum Glück für ihn 😊)
Ich entschied mich, Dampf rauszunehmen und mit halber Kraft erst einmal weiterzupedalieren. Während ich mit dem Schicksal haderte und mich fragte, wo diese Krämpfe (die ich zwei Wochen vorher auch schon beim Gravel-Ride in Aachen bekommen hatte) tatsächlich her kamen, zeigte sich, dass auch heute weniger offensichtlich mehr ist. Weniger intensive Antritt in Kombination mit Dehnen auf dem Bike – soweit das bei den Bedingungen möglich war – brachten wieder etwas mehr Pace und Büchi kam wieder näher. Auch hier zum Glück, denn so hörte er meine Schreie ein zweites Mal, als er eine Abzweigung verpasste. Es folgte für uns beide eine Schiebepassage, an deren Ende wir von Krämpfen geplagt die Fahrt fortsetzten.
Es folgte ein sehr lustiger Wechsel, denn ab jetzt sollte immer derjenige einige hundert Meter die Nase vorne haben, der weniger Krämpfe hatte. Am Ende hatte ich etwas die Nase vorne und erreichte nach 5 Stunden und 13 Minuten die Ziellinie.
Mein insgeheim gestecktes Ziel, unter die ersten Zehn der Altersklasse zu fahren, habe ich als 13. knapp verfehlt. Weiß der Geier, ob es ohne die muskulären Zimperlein und mit etwas mehr Traktion auf der Vorderachse gereicht hätte??? Wir werden es nie erfahren, aber zum Glück ist Willingen einmal im Jahr und von daher … Sehen wir uns in 2025!!!
Donato – Mitteldistanz
Am 25.05.2024 stand für mich das erste Rennen der Saison an. Das Specialized BIKE Marathon in Willingen. 88 km und rund 2.500 hm erwarteten mich rund um Willingen. Ob das wirklich eine so gute Idee war?
Von vorne: seit Wochen plagten mich Schmerzen im Knie, Hüfte und Rücken. Dennoch konnte ich mein Training halbwegs gut absolvieren und mich auf die ungewohnte „Langstrecke“ vorbereiten. Ja, richtig gelesen, Langstrecke. Bei mir fängt die Langstrecke ab km 70 an, da ich meine Stärken eher unterhalb dieser Kilometerdistanz sehe und selten Langstrecken trainiere.
Bereits einen Tag zuvor machte ich mich bei Dauerregen auf den Weg, um in der Nähe von Willingen zu übernachten. So konnte ich mir sicher sein, am nächsten Tag ausgeruht um 7:30 Uhr an der Startlinie zu stehen. Meine Stimmung für das Rennen hielt sich jedoch in Grenzen, denn der Regen wollte einfach nicht aufhören und ich ahnte bereits, wie die Bodenbedingungen am nächsten Tag sein könnten.
5:15 Uhr, der Wecker dröhnte. Mein erster Blick ging natürlich Richtung Wetter. Kein Regen aktuell zu sehen. Leichter Nebel am Horizont und hier und da waren ein paar hellere Lichtblicke erkennbar. Durchatmen, Frühstücken und gemütlich Richtung Willingen losfahren. Dort angekommen, merkte ich bereits dieses besondere Festival-Feeling. Frühmorgens waren bereits Rennfahrer, Zuschauer und Aussteller unterwegs. Hier und da duftet es aus den Autos und Wohnmobilen nach Kaffee. Lecker!
Ich packte mein Bike aus und bemerkte, dass ich meine Trinkflaschen in der Unterkunft vergessen hatte. Super Start in den Morgen! Gut, dass meine Vereinskollegen noch Flaschen dabei hatten, die ich mir ausleihen konnte.
So stand ich nun Punkt 7:30 Uhr mit vielen anderen Starten am Start. Doch diesmal war alles anders, keine Aufregung weit und breit zu spüren, kein Nervenkitzel. Ich hatte zu viel Respekt vor den Kilometern und Höhenmetern. Aber zumindest spielte das Wetter mit und die Sonne zeigte sich immer mehr von ihrer schönsten Seite.
3, 2, 1… Der Startschuss ertönte und es ging los. Gleich zu Anfang mussten 200 hm erklommen werden. Ohne Druck und mit gleichbleibenden Wattwerten fuhr ich den Anstieg hoch. Was für eine Matsch-Pampe, dachte ich mir, die Strecke wird mir so einiges an Körner abverlangen. Und so fuhr ich mit gleichbleibendem Rhythmus weiter. Die Strecke war technisch nicht anspruchsvoll, jedoch durch die Regentage zuvor recht matschig und rutschig. Vielleicht nicht die allerbeste Wahl, mit dem MAXXIS ASPEN und MAXXIS RECON RACE zu fahren, denn auf den Abfahrten bedurfte es teilweise höchster Konzentration.
Die erste Runde war nach rund 55 km und knapp 1.500 hm endlich geschafft und die 2. und somit letzte Runde läutete für mich ein. Noch knapp 30 km und 1.000 hm standen bevor. Ich fühlte mich soweit gut und errechnete mir eine Zeit von ca. 5h:20min aus.
Leider kam es anders. Ab Kilometer 65 wurde es mir leicht schummrig. Ich atmete tief durch und weiter ging es. Ein Hungerrast war es nicht, da ich doch regelmäßig Kohlenhydrate zu mir nahm. Langsam nahmen auch die Schmerzen in den Knien zu. Aber aufgeben wollte ich einfach nicht. So fuhr ich weiter von Kettenglied zu Kettenglied, von Kilometer zu Kilometer. Meine Pace, meine Wattzahlen… alles sackte in den Keller und somit war auch meine Zielzeit in weite Ferne gerückt. Die Anstiege fühlten sich immer anstrengender an und einige Langstreckenfahrer, die auf den 119 km unterwegs waren, holten mich ein. Motivierend für mich war das leider nicht. Endlich erhörte ich die dröhnenden Lautsprecher vom Festival. Das Ziel war in greifbarer Nähe. Ich sammelte meine letzten Reserven und konnte zu guter Letzt nochmal ein paar Plätze gut machen. Mit 5h:49min und Platz 25 in meiner Altersklasse konnte ich noch eine halbwegs gute Platzierung für mich einfahren.
Thomas – Mittelstrecke
Nach 2023 bin ich auch dieses Jahr wieder in Willingen zum Mountainbike Marathon angetreten. Die Mitteldistanz mit 89 km und 2.800 hm ist mein Ding. Und es war alles bestens angerichtet, Freitags ein Tag voll Regen, pünktlich zum Start am Samstag um 7.30 von oben alles trocken, wurden die Lenkkünste wieder auf die Probe gestellt.
Das ganze zum ersten Mal im Coffee & Chainrings Outfit. Mein Freund Donato Carbone hat es mir ausgeliehen, da die heiße Ware bestellt ist, aber noch nicht geliefert. Das hieß aber: Bodenkontakt mit Lochmuster ist zu vermeiden.
Das Event ist spitze organisiert, die Besucher und Fahrer sind bestens drauf, und die Seilbahn-Bar ist gut mit Musik gefüllt.
Zum Marathon bin ich dann einfach mal ohne Plan mit viel Bock gestartet und es lief lange gut. Bergauf habe ich dieses Jahr etwas viel Speck auch den Rippen, was ich ab km 45 zum ersten Mal spürte. Aber bergab… ganz ehrlich… es machte super viel Spaß, die Matsche flog, die Kurven waren anspruchsvoll. Dann denke ich immer: „Biken is wie wenze fliechs“.
Dann bei km 70 ca.: eine Schiebestrecke – und die ersten Krämpfe verlangten nach meiner Aufmerksamkeit. Tatsächlich musste ich mich über die nächsten 10-12 km schleppen, mal lief es was besser, mal musste ich den Krampf wegtreten. Marc Küpper war Teil meiner Party in der Phase, aber irgendwann zog er entspannt davon… Mann, dachte ich, der sitzt noch locker im Sattel.
Naja, aber irgendwann war ich dann glücklich im Ziel. 10 Minuten langsamer als letztes Mal, aber erfreut über die Sonne im Ziel und 2 erste 0/0er Biere. Herrlich!! Einfach nur geil.
Tim – Kurzstrecke
Wieder am Start: Mein Comeback [sic] beim Bike Festival Willingen
Nach einer langen Pause von der Rennszene und einer erzwungenen Auszeit aufgrund von Covid-19 fand ich mich letztes Wochenende endlich wieder an der Startlinie eines MTB-Rennens wieder. Ein Jahr nach meiner Aufgabe an genau der gleichen Stelle beim Bike Festival Willingen war es Zeit, ein neues Kapitel zu beginnen.
Das Rennen
Dieses Jahr bin ich zum elften oder zwölften Mal in Willingen gestartet, jedoch erstmals ohne große Ambitionen. Ich entschied mich, auf der kurzen Strecke anzutreten, um mich wieder langsam an das Renngeschehen zu gewöhnen. Die ersten zwei Stunden verliefen überraschend gut, aber dann wurde es richtig zäh. Trotz der Umstände konnte ich Platz 15 in meiner Altersklasse und Platz 51 im Gesamtklassement erreichen. Der wichtigste Erfolg war jedoch, wieder zurück im Sattel zu sein und den Anfang gemacht zu haben. Der Covid-Knick ist langsam weniger spürbar, und mit jeder gefahrenen Runde kommt auch die Fitness und der Elan zurück.
Gemeinschaft und Freude
Abseits der Rennstrecke war es ein großartiges Gefühl, ein gemeinsames Wochenende mit meinen langjährigen Bike-Partner Mario und den „Schildis“ zu verbringen. Besonders für Mario war es ein besonderes Erlebnis, da er seine Willingen-Premiere feierte. Es sind diese gemeinsamen Erlebnisse und die geteilte Leidenschaft, die unseren Sport so besonders machen. Auch das Wiedersehen mit anderen Kollegen war ein Highlight des Wochenendes.
Ausblick
Eigentlich mag ich keine rührseeligen Comeback Geschichten aus dem Hobbybereich, die im Endeffekt nur „zurück zur Mittelmäßigkeit“ führen. Für mich persönlich war dieses Wochenende jedoch ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zurück zu alter Form. Mittelmäßigkeit klingt auf einmal ziemlich gut. Die Herausforderungen des letzten Jahres haben Spuren hinterlassen, aber der Anfang ist gemacht. Mit jeder Trainingseinheit spüre ich, wie meine Fitness zurückkehrt und die fast erloschene Begeisterung für den Sport wieder wächst. Ich freue mich darauf, weiter an meiner Form zu arbeiten und in zukünftigen Rennen wieder voll anzugreifen. Die Erfahrung in Willingen hat mir gezeigt, dass noch viel Frust vor mir liegt, das Ziel, Gemeinschaft und Sinn in sportlicher Aktivität zu finden, aber ein lohnenswertes sein kann.
Bleibt dran und lasst uns gemeinsam stark zurückkommen! An dieser Stelle also ein müdes #comebacksomittel mit den besten Hoffnungen.
Euer Tim