Form wie mit 20 – aber Hobby bleibt Hobby
Die Zeit rennt. Noch vier Wochen bis zum ersten großen Test der Saison – das Wörthersee Gravel Race. Vier Wochen, bis sich zeigt, ob die harte Arbeit der letzten Monate Früchte trägt. Und ehrlich? Es fühlt sich verdammt gut an.
Seit sieben Jahren war meine VO2max nicht mehr so hoch, mein FTP nicht mehr so stark, mein Gewicht nicht mehr so optimal. Die Zahlen sagen: beste Form seit Jahren. Aber Zahlen gewinnen keine Rennen. Denn so gut wie noch nie kann im Hobby-Bereich immer noch heißen: falsch abbiegen, einen schlechten Tag erwischen oder am Ende „nur“ irgendwo im Mittelfeld landen. Aber genau das macht es ja aus. Es gibt keinen Druck, keine Verpflichtung – nur die Lust, zu sehen, was geht.
Training: Die Mischung macht’s
Die letzten Wochen waren ein Spiel aus Belastung und Regeneration, aus strukturierten Intervallen und langen Grundlageneinheiten. Der Körper nimmt die Reize an, die Beine drehen besser, der Puls bleibt stabil.
VO2max-Intervalle: Die Lunge brennt, die Beine schreien – aber sie halten.
Lange Einheiten draußen: Die Kilometer fliegen, der Kopf wird frei.
Zwift & Rolle: Kalte Tage? Kein Problem. Strukturierte und lange Einheiten haben gezeigt, dass sich auch Indoor-Watt lohnen.
Und das Beste? Ich fühle mich nicht nur stark, sondern auch leicht. Das Gewicht ist dort, wo es sein soll, der Körper fühlt sich nicht müde, sondern frisch. Wie mit 20 – nur mit mehr Erfahrung.
Materialwahl & Renntaktik – die letzten Feinschliffe
Mit der wachsenden Form kommen die Gedanken ans Detail. Das Material muss passen, die Strategie muss klar sein. Welche Reifenwahl für den Wörthersee? Breite oder Speed? Setup-Feinheiten: Taschen oder minimalistisch? Taktik: Direkt Vollgas oder mit Köpfchen fahren?
Aber ganz ehrlich: So gut die Planung auch ist – es ist immer noch ein Hobby. Ich jongliere viele Bälle neben dem Radsport, und manchmal geht eben einer zu Boden. Das ist okay. Vielleicht läuft’s perfekt, vielleicht fahre ich auch am Ziel vorbei oder erwische einen Tag, an dem einfach nichts geht.
Und wenn das passiert? Dann bleibt immer noch der Spaß, das Abenteuer und die Tatsache, dass ich auf dem Rad sitze und genau das tue, was ich liebe.
Der Endspurt beginnt
Noch vier Wochen. Vier Wochen, um das letzte Feintuning vorzunehmen, um das Selbstvertrauen weiter aufzubauen. Der Körper ist bereit, der Kopf auch.
Und das Beste daran? Ich kann es kaum erwarten.