Beste Voraussetzung für eine sonnige Runde im Wettkampftempo durch den Kellerwald! Das wäre schön gewesen – aber leider waren das nur die geträumten bzw. erhofften Bedingungen, die Realität sah gänzlich anders aus.

Am Vortag fahre ich mit Sabine noch ein Stück auf der Strecke, wo wir aber schon nach ein paar km wegen Gewitterschauern umdrehen müssen. Für den Renntag sieht es nicht besser aus, angekündigt sind Temperaturen um 2 Grad plus Schneeschauer…

Relativ gut geschlafen beginnt die Wettkampfvorbereitung. Trinkflaschen werde ich nicht viele brauchen bei den Temperaturen, drei sollten reichen. Bekleidung: kurz kurz ist wohl nicht angesagt. Also Bein- und Armlinge. Es sind sogar welche in der Tasche, vom Wintertrikot allerdings nur das Oberteil, Hose also im Sommermodus! Überschuhe Fehlanzeige, also zwei paar Socken übereinander! Zwei Unterhemden! Man empfiehlt mir, dass ich meine Winterjacke anziehen soll, ich könne sie ja nach der ersten Runde ausziehen. Und so stehe ich dick eingemummelt im übersichtlichen Starterfeld im Startblock.

Schon in der neutralisierten kurzen Einführungsrunde zeigt sich der Vorteil des in Anführungsstrichen kleinen Starterfelds: es wird wenig gedrängelt. Auch die matschigen Felder tragen dazu bei. Keiner kann sich da nach vorne drängeln, da er sofort im Schlamm versinken würde.

Als das Rennen freigegeben wird, zeigt sich schnell, dass ich oben zu viel und unten zu wenig anhabe. Die Beine sind kalt, oben dampfe ich. Wenn man stark schwitzt, denkt man schnell man tut genug, was dann aber nicht unbedingt stimmen muss. So muss ich mich halt an meinen Mitstreitern orientieren!

Schon am ersten Berg fallen ein paar Schneeflocken und in den Abfahrten rutscht man mehr durch den Schlamm, als einem lieb sein kann. Geschwindigkeit stabilisiert ja, also Bremse auf und auf Ausrutschzonen hoffen. Nach den Abfahrten streiche ich beim Fahren immer mit einer Hand am Unterrohr entlang, um ein Kilo Schlamm zu entfernen. An einigen superschlammigen Stellen ist die Spurwahl entscheidend. Es klappt alles super und ich brauche nicht einmal Schieben und auch nur einmal vom Rad, um über eine Brücke zu gehen (nasse Füße wollte ich halt wegen fehlender Überschuhe vermeiden). Vielleicht hätte ich einfach mal das Rad eintauchen sollen, um überflüssigen Schlamm los zu werden. Manchmal springt die Kette, da sie den Weg zum Ritzelpaket anscheinend nicht mehr findet.

Kaum noch zu erkennen erreiche ich nach 4:39 Std das Ziel. Schande über mein Haupt, bin sonst meistens unter 4 Std geblieben. Es reicht aber zu Platz 22 und dem Sieg in der Grufti-Altersklasse. Gut dass nicht die gewohnte Anzahl von Radfahrern am Start waren, man brauchte ziemlich lange um sein Rad unter der braunen Schicht wieder zum Vorschein zu bringen.

Vielen Dank an den Veranstalter für das tolle Event. Brauche sicherlich noch Tage um den Dreck einigermaßen wieder unter Kontrolle zu bekommen.

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