Alljährlich am K-Freitag wird, mittlerweile kann man schon sagen traditionell, durch die Weserbergland Warriors zur K-Freitag MTB Tour eingeladen. Ziel sind zumeist eher wenig frequentierte bzw. selten angefahrene, entlegene Orte und Trails, um den Abenteuerfaktor unseres schönen Hobbys hoch zu halten. Inzwischen sind die Weserbergland Warriors Geschichte und nahezu in voller Personalstärke in Coffee & Chainrings aufgegangen.
Was liegt also näher als zu einem „inoffiziellen“ Teamtraining zu laden. Gesagt getan, die Weserbergland Boys von Coffee & Chainrings sind gemeinsam mit einigen Hangarounds zur großen K- Freitagstour aufgebrochen. Start und Ziel war beim T-Racer und es sollte über abwechslungsreiche Wege in Richtung Ith und Thüster Berg gehen, wo wir den Lönsturm als Point of Return auserkoren haben.
Wie so häufig entstehen kurz nach dem Start innerhalb einer Gruppe aus Testosteron gesteuerten Menschmaschinen ohne Regulativ, Dynamiken, welche sich nicht so einfach kontrollieren lassen. Und so geschah es, dass schon nach wenigen Kilometern der Strömungsabriss am hinteren Leitwerk dazu führte, dass sich die Gruppe teilte. Das Kommandomodul teilte sich vom Antriebsmodul und bog ab, während der Antrieb unter vollem Impuls geradeaus flog.
Die traditionellen, alt hergebrachten Kommunikationsmittel scheiterten im strengen Fahrtwind und zwei von sechs konnten nicht mehr eingefangen werden. Doch auch bei uns hat die Moderne Einzug gehalten und wir konnten uns dank innovativer Kommunikation wieder zusammentelefonieren, so dass dem folgenden Gruppenerlebnis
nichts mehr im Weg stand, außer…dazu später mehr.
Über verwunschene Wege durch Wiesen und Felder setzten wir unseren Weg gemeinsam fort bis an den Fuß des Gebirgszuges Ith, welcher sich uns in den Weg stellte. Auf steilen Pfaden erklommen wir die Steigung bis wir vor einem Warnschild mitten im Dunkelwald standen, welches uns den Weiterweg mahnend verleiden wollte.
Felix wusste zu berichten, dass er sich einmal der Mahnung wiedersetzte, und auf dem folgenden Abschnitt durch die Wüste 3 Plattfüße auf wenigen 100 Metern eingefahren hatte, welchen ihn in der Vorzeit dazu zwangen ein Rettungsshuttle zu ordern. Eifrig beratschlagten wir also unsere unmittelbar bevorstehende Gefahrenlage, sofern wir
allen Mahnungen und Warnungen zum Trotz unseren Weg fortsetzen würden. Trotz heftiger Bedenken rangen wir uns dazu durch den Weg unbeirrt weiterzuführen. So begaben wir uns in das Reich der sagenumwobenen Sandwürmer.
Auf leisen Stollen rollten wir mit aller Vorsicht weiter und genossen die unendliche Weite des Wüstenplaneten
Dune, auf welchem wir uns nun befanden. Geräuschlos rollten wir durch den tiefen Sand und kämpften uns ohne Zwischenfälle zurück in die Zivilisation.
Wohlbehalten suchten wir anschließend Deckung im nächsten Urwald und bezwangen die folgende Steigung auf den Ithkamm. Freudig und ohne die nötige Vorsicht walten zu lassen gerieten wir dann aber doch noch kurzfristig in Gefahr, als wir arglos an einem Wasserloch den Weg verfehlten und unsere Bikes nabentief im Treibmatsch versanken.
Mühevoll und unter Aufbringung unserer Kräfte zogen wir uns gemeinsam aus der Gefahrenzone und setzten unseren Weg zunächst fußläufig fort, bis wir wieder festeren Boden erreichten.
Die weitere Fahrt verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und wir erreichten wohlbehalten den Lönsturm. Dieser markierte den Wendepunkt unserer Reise. Nach kurzer Rast sollte ein weiteres Highlight des heutigen Tages folgen.
Der Ith-Hils Weg durch einen alten Steinbruch.
Ein trailiger Wanderweg in toller Landschaft, gesäumt von Birkenwäldern, aber auch nicht ohne fahrtechnischen Anspruch. Wir trailten unverdrossen auf unseren Bikes in Rtg. Salzhemmendorf, wo wir eine kurze Zwischenrast an einer Tankstelle einlegten, um unsere Getränkevorräte nachzufüllen.
Marcus hatte bereits vorher ein undefiniertes Klappergeräusch an seinem Bike vernommen, doch die Ursachenforschung blieb erfolglos. Also klapperten wir munter weiter auf schönen Trails am Fuße des Ith und über den
Schecken in Richtung Heimat. Plötzlich machte es bei Marcus ein lautes „Klong“ und das Klappern hörte auf.
Was war passiert?
Ein nicht selten auftretender Defekt bei Fox Federgabeln, insbesondere der 32er Stepcast Reihe, war ursächlich für das Klappergeräusch. Der im von unten hohlen Gabelholm verschraubte Zugstufenversteller hatte sich gelöst und
das Klappern verursacht bis er schlussendlich abgefallen ist. Glücklicherweise ist dieses auf der befestigten Straße passiert, so dass wir den Zugstufenversteller schnell gefunden haben. So setzten wir unsere Fahrt fort.
Wie so häufig kurz vor dem Erreichen der Heimatdestination, setzt eine unbekannte, wenig erforschte, nicht spürbare Kraft der Anziehung ein. Ich nenne es den Heimatmagneten, der sich selbstständig aktiviert. Dies führt dazu, dass das Tempo deutlich verschärft wird und eine Art Ausscheidungsfahren stattfindet. Auch am K-Freitag hat uns diese Anziehungskraft gefesselt wie eine Art Traktorstrahl, welcher mit Vehemenz an einem zieht.
Ralf hat es als ersten erwischt und der Rest der Truppe versuchte zu folgen und ihn aus dem Erfassungsbereich zu befreien. So flogen wir mit Warpgeschwindigkeit in Richtung Heimathafen.
Mangels ausreichender Treibstoffversorgung rissen einige der Gruppe ab und mussten als Satelliten versprengt ihren Weg allein finden. Doch schließlich fanden wir alle wohlbehalten den Weg und trafen in einem akzeptablen
Zeitfenster bei T-Racer ein.
Zum Abschluss gab es dort bei bestem interstellaren Sonnenschein ein leckeres Menü aus
klingonischem Bier, romulanischem Käsekuchen und Kaffee aus Vulkan.