Man kennt sie aus dem Motorrad-Bereich – die smarten Helme mit dem intelligenten Kommunikationssystem. Nun gibt es von Sena das Modell R1 auch für uns (Renn-)Radfahrer.

Brauchen wir Rennradfahrer solch ein intuitiven und smarten Helm wirklich? Zugegeben, die E-Konnektivität macht auch vor dem Rennradbereich kein Stop. Rollt doch gerade in dieser Saison eine breite Flotte an E-Rennrädern auf uns zu. Ein erster kurzer Eindruck!

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Der Sena R1 Helm in Oxygen Schwarz Ausführung

Sena R1 Smarthelm – Hard Facts

Gewicht:      430 Gramm in Größe L (59-62 cm)
                   372 Gramm in Größe M (55-59 cm)
Zertifizierungen: CE, FCC, IC / CE EN 1078, CPSC 1203
Farbvarianten: Onyx Schwarz, Eisblau, elektrische Tangerine
Sprechzeit: 12 Std. laut Hersteller
Funktionen: Sprechanlange mit einer Reichweite bis zu 900m
FM-Radio, Bluetooth 4.1, Telefon-Freisprechanlage bis zu 4 Helme.
Akku: Ladezeit von 2,5 Std
Software: Sena Apps und Firmware-Updates auf der Homepage sena.com

Optik & Komfort des Sena R1 Helms

Da uns zwei dieser Helme zur Verfügung gestellt worden sind, damit wir auch die Intercom Sprechanlage testen konnten, fiel mir zuerst der Helm in Größe M in die Hand. Wir hatten das Modell in Oxygen Schwarz zum Verfügung. Der Helm fühlte sich gut an und das Gewicht von knapp 370 Gramm war gefühlt völlig in Ordnung. Meine Frau testete gemeinsam mit mir die Helme bei einem Sonntags-Ausflug mit den Kids. In Größe L wirkte der Helm ziemlich mächtig. Auf dem Kopf aufgesetzt hatte ich das Gefühl ein Gerüst auf meinem Kopf zu tragen – ich habe einen ziemlich großen Kopf. Eher unvorteilhaft für Radfahrer mit großem Kopf.

Die Verarbeitung des Helmes war sehr gut. Klare Linien, typische Race-Optik sowie ein interessantes Design. Die Größenanpassung erfolgt mittels eines Drehrads am Hinterkopf – lässt sich super mit einer Hand bedienen! Am Hinterkopf befindet sich ebenfalls die microUSB Anschlussstelle zum Aufladen des Helmes.

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Rückansicht des Sena R1 Helm

An der linken Helmseite befinden sich 3 Knöpfe, womit man alle Funktionen des Helmes ansteuern kann. Diese Knöpfe sind gut bedienbar. Im Winter mit dicken Handschuhen sollte es meiner Meinung nach auch kein Problem geben, da die Knöpfe recht groß sind.

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Seitenansicht Sena R1 Helm – drei Tasten Steuerung

Die große Überraschung: Der Komfort des Helmes befanden meine Frau und ich als hervorragend. Sehr bequeme Polster, der Gurt ließ sich leicht anpassen und der Kinnschutz war sehr angenehm. Nach 2 Std Ausfahrt hatte niemand einen verschwitzten Kopf. Die Öffnungen des Helmes sorgten für eine gute Luftzirkulation.

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Innenleben Sena R1 Helm

Funktion & Handhabung des Sena R1

Wie schalte ich den Helm ein? Auf der Suche nach dem klassischen On/Off Symbol wurde ich nicht findig. Stattdessen schaltet man den Helm per Halten einer bestimmten Tastenkombination an. Ok, wie kopple ich den Helm an mein Handy? Fragen über Fragen! Du solltest dir definitiv etwas Zeit nehmen, bevor du den Helm einrichtest! Mal eben kurz vor der ersten Ausfahrt anziehen und losfahren wird nicht klappen.

Abhilfe leistet da, dass neben dem USB-Ladekabel mitgelieferte Installationsbuch im handlichen Format! Kurze Erläuterungen samt Bilder – sehr gut gelöst. Wenn du dir noch die Sena Utility App herunterlädst, hast du das Handbuch auch jederzeit unterwegs bei dir! Die wichtigsten Tastenkombinationen hat man schnell verinnerlicht. Installation und Kopplung beider Helme fertig, rauf aufs Rad!

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Die Gebrauchsanleitung im handlichen Format – auch in der Sena Utility App abrufbar

Die Intercom Gegensprechanlage ist genial –  wenn man sie denn wirklich braucht. Die Qualität der Sprache ist ausgezeichnet. Das versteht man also unter der beworbenen HD-Qualität. Die Qualität hängt hier natürlich von der Umgebung ab. Auf freiem Feld hatten wir bei geschätzter Distanz von ca. 700m eine noch akzeptable Kommunikation, während es nahe dem Italiener im eng bebautem Gebiet bei knapp 300m unmöglich war, den Partner zu verstehen.

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Der Blick nach hinten wird nicht mehr benötigt – die Kommunikation ist dank des Sena R1 auch ohne Blickkontakt möglich

Beim Testen eines Telefonanrufs war meine Frau begeistert! Eine stets gute Audio-Qualität am Ende des Smartphones sowie des Helmes. Kein rauschen! „So könnte ich locker 4 Std. radeln“ sagte meine Frau.

Die Radio-Qualität war ebenfalls besonders! Nur der Empfang war mit der Zeit nervig – ein ständiges ab und auf! Beim Empfang von Musik auf dem Smartphone war der Sound echt toll.

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Der Helm kann noch zusätzlich die Navigationsanweisungen viele Apps ansagen. Auch andere Informationen wie Trittfrequenz etc. kann angesagt werden.

Fazit

Ist der Sena R1 Rennradhelm ein Mehrwert? Für welchen Zweck oder Zielgruppe ist er bestimmt? Rennradfahrer? Ich denke nein!

Die meisten Rennradfahrer fahren ohne Musik oder lauschen den Abbiegehinweisen ihrer Fahrradcomputer am Lenker. Das wird auch so bleiben. Der Blick runter aufs Cockpit hat sich fest bei uns Rennradfahrern eingebrannt – dazu entspannt jeder Blick runter auch den Nacken – wer kennt es nicht?

Bessere Kommunikation während einer gemeinsamen Ausfahrt? Mal ehrlich: Wenn ich in einer Gruppe fahre, erst recht wenn wir zu viert sind, besteht jederzeit die Möglichkeit das zu tun – dafür bedarf es keinen Helm.

Für diejenigen, die Hörbücher, Musik oder nicht anhalten wollen um ein Telefonat entgegenzunehmen – empfehlenswert! Dadurch, dass die Ohrmuschel frei von Kopfhörern oder In Ear pods bleibt, wird auch der Verkehr stets sehr gut wahrgenommen und die Konzentration bleibt gleich.

Wer bereit ist, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, beim Radfahren allein umgeben von Musik oder Hörbüchern zu sein, einen sehr komfortablen Helm tragen zu wollen mit großem technischen Potential wird mit dem Sena R1 Helm fündig.

Der Preis für den Sena R1 Rennradhelm liegt bei UVP 259,00€.

Ein Gedanke zu „Sena R1 Smarthelm – ein erster Eindruck“

  1. Moin,

    klingt schon interessant. Der Preis ist allerdings (für meine Verhältnisse) echt krass.

    Wie sieht es denn im Fall eines Crashs aus? Kann man die Elektronik weiterverwenden und ggf. in den nächsten Helm mitnehmen?

    Gruß
    Sascha

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