Manchmal kommt es anders… Kommt es manchmal anders…? Als ich am 05.08.2018 in Duisburg vom Rad stieg, war schnell klar: Die beste Version von mir selbst in der #moun10bike Version von 2018 hatte mich in so eine exzellente Ausgangssituation geführt, dass die Saison 2019 eigentlich nur noch großartiger werden konnte.
Schnell waren große Pläne gemacht. Der Wembo 24h Europameistertitel in der Altersklasse und ein subjektiv gutes Abschneiden bei den Deutschen Meisterschaften XCM in Daun sollten es werden. Eine neu gestaltete Vorbereitung mit einer möglichst erfolgreichen Teilnahme am NRW CX Cup sollte den Weg bereiten.
Als ich am 24.09.2018 nach einem CX Training unter Schmerzen vom Rad stieg, war mir schnell klar, dass eine längere Pause folgen würde. Zu lange hatte ich ignoriert, was von Scharmbeinentzündung über Nervenschaden bis zu gebrochenem Kreuzbein inzwischen so ziemlich alles war oder gewesen sein sollte und bis heute nicht endgültig geklärt ist. Längere Pause, hieß für mich im vergangenen Herbst 2 oder maximal 3 Wochen, hielten mich doch selbst gebrochene Rippen und Schlüsselbeine bisher nie länger als 3 Tage vom Rad, oder wenigstens der Rolle fern.
+11kg, +4,8% Körperfett, -50Watt ftp und 133 Tage später..
Sitze ich zum ersten mal mit einem Ziel auf der Rolle. Nicht beschwerdefrei aber gewillt den letztmöglichen Einstieg in ein geregeltes Training, welches von Umfang und Leistung meinen Ansprüchen genügt zu bewerkstelligen. Ein 8 wöchiges Vorbereitungstraining vor der Brust und jeden Tag die Angst, dass neue Schmerzen das Aus nicht nur für die Saison, sondern auch für den Radsport bedeuten könnten. Die Schwankungen im Heilungsprozess mit sehr guten aber auch sehr schlechten Tagen lassen mich immer wieder zweifeln. Aber die Wellen verlagern sich immer mehr in einen weniger schmerzhaften Bereich. Zudem bin ich inzwischen fast sicher, dass Radfahren meine Beschwerden weder verursachen, noch triggern. Es bleibt ein Rätsel.
189 Tage…
Werden vergangen sein, seit ich im September vom Rad stieg und mit 2 oder 3 Wochen Pause rechnete, wenn ich in der kommenden Woche meine Saison 2019 beginnen werde. Träumte ich zum Ende der letzten Saison noch von Podiumsplätzen und Titeln, so kann das Ziel nun nur noch heißen: gesund bleiben und so viel wie möglich Rad fahren.
Natürlich ist mein Trainingsplan auf die Deutschen Meisterschaften ausgelegt aber auch nur, weil ein Plan ein Ziel haben muss. Im Mai geht es nach Riva zum Bikefestival. Für die Extremrunde gemeldet, werde ich nach Tagesform und Laune entscheiden, ob es vielleicht nur für die Piccola oder auch nur ein Eis in der Flora reicht. Bike Atmosphäre aufsaugen, heißt das Ziel am Gardasee in diesem Jahr.
Schade, denn mit der Extrema habe ich noch eine Rechnung offen. Natürlich geht es danach wie in jedem Jahr nach Willingen, auch hier mit ähnlicher Zielsetzung wie in Riva zwei Wochen zuvor. Kurz darauf und auf schmaleren Reifen bei Rund um Köln, bzw. dem „Skoda Velodome“, könnte es das erste Mal zu einem Formtest kommen. Bevor es im Sommer dann bei „Rad am Ring“ auf dem MTB und beim „MTB am Rursee“ tatsächlich abzeichnen wird, ob und wie schnell ich meine halbjährige Auszeit weg stecke.
Wenn ich zu diesem Zeitpunkt immer noch schmerzfrei auf dem Rad sitze, bin ich sicherlich schon die glücklichste Version von mir selbst und werde befreit Richtung Daun fahren, um mir danach in der Saison 2020 vielleicht doch noch den ein oder anderen Traum vom Podium zu verwirklichen.
PS: Auch die Flugtickets für Portugal sind noch nicht storniert….