Luca startete in das für ihn wohl längste Rennen der Saison. Abgesehen von dem Night on Bike 24h Rennen im 2er Team im Juli, war die 86km Mitteldistanz des SKS Kellerwald Bike Marathon, die härteste Prüfung in 2019. Erst Recht so früh in der Saison. Wie Luca sich im Eiswald in den Keller fuhr, erzählt er dir nachfolgend.
Bevor ich anfange meinen Rennbericht zu schildern, möchte ich etwas zu der Veranstaltung sagen. Der Wahnsinn was der TSV Gilserberg da auf die Beine gestellt hat. Es gab rund um den MTB Marathon eine kleine Expo mit vielen Ständen. Ein tolles Event.
Bereits bei der Anmeldung führten wir lustigen Small Talk. Auf meiner eigentlich Nummer stand dann plötzlich mit Rainer einer falscher Name. Kompetent reagierte das Team und gaben mir innerhalb von ein paar Minuten eine neue Nummer.
Insgesamt wirkte das ganze Event sehr strukturiert und wenig hektisch. Eine schöne Stimmung!
Nicht zu verachten die Streckenabsperrungen und Beschilderungen: Man hat gar keine Chance sich zu verfahren. Auch das nach jedem Trail, Feuerwehr oder ähnliche Hilfe warteten, gab mir persönlich auf dem Trail Sicherheit, volles Risiko zu gehen.
Die Trails durch den Kellerwald sind traumhaft. Sie gehen durch Bachläufe und angenehm angelegte Anlieger. Nicht zu schwer, aber auch nicht ohne Anspruch kann jeder in seinem Tempo die Trails fahren. Der Mountainbike Marathon eignet sich alsofür jeden Fahrer.
Start des Rennens
Nun aber zum Rennen. Der Start erfolgte pünktlich um 9 Uhr. Bei sportlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt, startete der 86km und 126km Blog in die neutrale Runde. Die Produkte von Grip Grap hielten mich ausgezeichnet auf Temperaturen. Der Moderator des Rennens heizte die Stimmung im Ort gewaltig auf. Mit lautem Trubel fuhren wir ein zweites Mal durch den Ort. Wie toll das sich doch Leute für den Radsport interessieren und den Radsportlern zeigen, dass ihr Sport doch etwas ganz besonderes ist.
Relativ zu Anfang versuchte ich mich vorne zu platziren um der Sturzgefahr zu entgehen. Doof nur das das nicht nur ich als Plan verfolgte. So konnte ich mich schlecht nach vorne arbeiten, da das Tempo nicht hoch war und das Feld ziemlich breit war. Wichtig also die Konzentration hochzuhalten. Gut das ich Rennradrenn Erfahrung habe. Somit wusste ich mit einem hektischen Feld umzugehen.
Nachdem das Führungsfahrzeug rausfuhr, wurde das Tempo schlagartig schneller. Typisch das ich das natürlich viel zu Spät realisiere. Relativ weit hinten gelandet arbeitete ich mich am Berg erstmal weit nach vorne.
1. Runde
Als ich letzlich auf Hendrik aus dem Verein von Tim und Leo stoß, hing ich mich an die Gruppe. Wissend das Hendrik ebenfalls U23 Fahrer ist, konnte ich nicht schlecht platziert sein. Abwechselnd fuhren wir gemeinsam ein hohes Tempo. Leider war Hendrik in dem Rennen von Defekten geplagt sodass er bereits vor einem Trail kurz stoppen musste. Nachdem er wieder auffuhr, harmonierte es bis Kilometer 32 einwandfrei. Bei einem harten Anstieg krachte seine Kette. Nachdem wir seine Kette flickten ging es weiter. Jedoch lief seine Schaltung noch nicht einwandfrei. Beim hochschalten an einem Anstieg krachte dann sein Schaltwerk in den Rahmen sodass er das Rennen abbrechen musste. Alles gute Hendrik!
2. Runde
Ohne Gruppe ging es in die zweite Runde. Marko Trutschel traf ich dann noch zum Schluss der 1. Runde. Allerdings war er für 3 Runden angemeldet und hatte die Nacht nicht gut geschlafen. Sodass er nicht mit mir fahren konnte bzw nicht wollte. Ich setzte alles daran eine gute schnelle Gruppe zu finden. So fuhr ich mit einem Fahrer aus Holland ein schnelles Tempo bis wir die Gruppe, die wir beim Defekt reißen ließen, wieder einholten. Ich hatte jedoch so einen guten Tritt das ich direkt weiter fuhr, um auf einen bekannten Fahrer Axel, aus meinem Verein zu stoßen. Ein Fehler, denn bei Kilometer 65 qüälte ich mich sehr stark und konnte das Tempo nicht halten. Durch viel Kampf, hielt ich mich allerdings vor der Truppe des Holländers. Auch kurz vor Ziel, überholte ich noch zwei Fahrer. Völlig geschafft fuhr ich durch das Ziel, mit einer Zeit von 4:30.
Fazit
Nicht ganz so konstant, dafür aber mit deutlicher Verbesserung der mentalen Stärke, beendete ich das Rennen. Die Vorbereitung lief nicht optimal. Mittwoch das Training abgebrochen und Donnerstag sowie Freitag nicht trainiert, aufgrund Halsschmerzen. Samstag nur eine kurze Vorbelastung, mit genauso kurzer Nacht.
Aber mit guter Einstellung im Kopf startete ich das Rennen – genauso beendete ich es. Belohnung? Der 2 Platz in der U23 und das Finish des längsten Rennen dieser Saison. Außerdem die Bestätigung, dass man mit dem richtigen Kopf alles erreichen kann.
Danke an Lennard Heidenreich fürs Mitnehmen, Glückwunsch an dieser Stelle zu dem 3. Platz in der Elite und danke an den Maurers Baikshop für das Leihen eines Testrad. Es bringt scheinbar Glück.
Danke an auch das Team, was mir immer Motivation zuspricht und mich auf meinem Weg begleitet. So gehe ich zwar an die Rennen quasi ohne Erfahrung, kann aber auf die Tipps des Teams zurückgreifen. Super!