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Das Garmin Vivosmart HR+ Fitnessarmband sieht nicht nur gut aus, sondern erfüllt auch gut die Erwartungen an einen Fitnesstracker der Oberklasse.

Mit dem Garmin Edge 1000 besitze ich das optimale Gerät um meine sportlichen Aktivitäten auf dem Rad umfassend aufzuzeichen. Jetzt soll die Erfassung der körperlichen Aktivität auch im Alltag Einzug halten. Durch die positiven Erfahrungen mit der Firma Garmin fiel die Wahl auf den neuen Vivosmart HR+ Fitnesstracker.

Garmin Vivosmart HR+

Technische Daten und Ausstattung

Der Lieferumfang des Vivosmart HR+ beinhaltet eine Schnellstartanleitung und das Lade/Daten-USB-Kabel. Ein Netzteil ist nicht enthalten. Die Schnellstartanleitung ist ausführlich genug, um das Armband mit wenig Aufwand bereit zu machen. Ich teste das Band in Standartgröße, das bedeutet Handgelenkumfang bis 136mm bis 192mm.

Die Hardware Ausstattung

Das Vivosmart HR+ Fitnessarmband verfügt über eine hochwertige Ausstattung. Die Pulserfassung erfolgt über einen optischen Sensor, die Höhenänderung über einen barometrischen Höhensensor und die Schritterfassung ist logischer Weise integriert. Das Band verfügt über ein Schwarz/Weiß Touchdisplay und eine weitere mechanische Funktionstaste. Die Neuheit an diesem Band ist der GPS-Sensor und wird durch das + in der Bezeichnung gekennzeichnet. Es ist wasserdicht bis 5 ATM und die drahtlose Anbindung erfolgt über Bluetooth, ANT+ ist ebenfalls verfügbar. Das Band verfügt über einen Vibrationsalarm.

Sensor

Die Software Ausstattung

Das Vivosmart HR+ kann alles, was man von einem modernen Fitnessarmband erwartet. Die grundlegenden Funktionen sind Schritterfassung, Stockwerkerfassung, Pulserfassung, Kalorienberechnung und Schlaferfassung. Zu den erweiterten Funktionen gehört die Smartphonebenachrichtigung, d.h. bei aktiver Garmin Connect App auf dem Smartphone werden Twitter, SMS, Whatsapp etc. Benachrichtigungen auf dem Display des Bandes angezeigt und durch eine Vibration darauf hingewiesen. Eine weitere Funktion ist die Aufzeichnung der zurück gelegten Strecke durch den GPS-Sensor, allerdings nur bei gestarteter Aktivität.

Das Band kann bei aktiver Garmin Connect App Daten aus Wetterapps importieren und anzeigen und es ist möglich eine Musik-App zu steuern.

Das Material

Das Armband des Vivosmart HR+ besteht aus flexiblem Gummi und ist zweifarbig, die getestete Variante ist innen helllila und aussen dunkellila. Die Oberfläche des Armbandes ist geriffelt, sehr gelungen, wie ich finde. Die Innenseite ist glatt aber griffig und der Schließer des Bandes ist aus mattem Aluminium. Der Körper des Vivosmart HR+ besteht aus Kunststoff in der gleichen Farbgebung, dabei ist der Übergang zwischen Band und Körper an allen Stellen sauber und glatt.

Verschluß

Die Haptik

Um es vorweg zu nehmen: es fühlt sich Klasse an. Das Armband ist geschmeidig und das Vivosmart HR+ sitzt leicht und unauffällig am Arm. Die leichte Erhebung des Pulssensors ist absolut unstörend. Das Touchdisplay lässt sich toll bedienen und der Vibrationsalarm hat genau die richtige Stärke. Die Bauhöhe der Technikeinheit erscheint im ersten Moment mit etwas mehr als einem Zentimeter recht dick, relativiert sich aber beim Tragen, ich habe nichts negatives deshalb festgestellt und gestört hat es mich nie.

Das Garmin Vivosmart HR+ genau betrachtet

Die Einrichtung des Garmin Vivosmart HR+ geht, wie der Produktname schon sagt, smart von der Hand. Als erstes wird der Tracker mit dem Telefon über Bluetooth gekoppelt, in meinem Fall ein iPhone 6. Dazu muss man die App Garmin Connect Mobile installieren und öffnen. Wenn die Kopplung erfolgreich war, werden fast alle Einstellungen über die App vorgenommen. Die zweite Möglichkeit ist, das Vivosmart HR+ über den PC/Mac per USB zu verbinden und alle Einstellungen und die Syncronisation über die Garmin Connect Webseite vorzunehmen. Alle Einstellungen sind selbsterklärend und falls nicht, wird auf der Webseite zu jeder Funktion eine kurze Erklärung angeboten.

Die Anzeige-Optionen im Normal-Modus

Als erstes die Ausrichtung: man kann die Anzeige waagerecht oder senkrecht konfigurieren. Meiner Meinung nach ist die waagerechte Ausrichtung aber sinnfrei, wie man auf den Fotos sieht und das sowohl für die Uhrzeit, als auch für die Anzeige während der Aktivität. Außerdem stellt man ein, ob der Tracker am linken oder rechten handgelenk getragen wird.

Alles das was der Tracker erfassen und bedienen kann, wird auch angezeigt: Zeit/Datum, Schritte, Stockwerke, Intensitätsminuten, Kalorien, Distanz, Herzfrequenz, Benachrichtigungen, Wetter, Musik und die VIRB-Fernbedienung. Dabei kann man in den Einstellungen festlegen, welche Funktionen nicht erscheinen sollen. Ich gehe zu jedem Punkt auf meine Nutzung ein.

Ich fange mit dem letzten an: man kann wohl eine Garmin-VIRB Kamera mit dem Armband steuern, da ich keine besitze, gehe ich darauf nicht weiter ein.

Musiksteuerung (Garmin Connect Mobile App notwendig)

Man muss zuerst die Musik in der App auf dem Telefon starten, danach kann man die grundlegenden Funktionen Pause/Play und Track vor/zurück auf dem Vivosmart steuern. Ich nutze diese Funktion nicht, da ich eine Playlist für den Sport erstelle und mich beim Laufen nicht auf meine Musikauswahl konzentriere.

Wetter (Garmin Connect Mobile App notwendig)

Der Tracker ist auf die Informationen einer Wetter-App angewiesen. Es wird aktuelle Temperatur, erwartete höchste und niedrigste Temperatur und aktuelle Wetterlage (zb regnerisch mit 90% Regen) angeziegt. Auch diese Funktion nutze ich nicht, da ich ja sehen kann wie das Wetter ist.

Benachrichtigungen

Es werden von allen Diensten (Twitter, Whatsapp etc) Nachrichten an das Vivosmart HR+ übermittelt und durch eine kurze Vibration angezeigt. Diese Funktion ist für mich als Socialmedia-Süchtiger natürlich toll. Wenn das Handy in der Hosentasche oder grad nicht in der Nähe ist, kann ich sehen wer was in welchem Medium schreibt und dann entscheiden ob ich mich damit befasse oder lasse. Das Lesen der Nachrichten ist auch auf dem Display des Vivosmart möglich, allerdings mit der Einschränkung, dass zB Emoijs nicht dargestellt werden können. Es werden logischer Weise auch Anrufe angezeigt. Ich habe die Benarichtigungsfunktion während einer sportlichen Aktivität abgeschaltet, da ich mich das ständige Vibrieren ablenkt. Außerdem habe ich festgestellt, dass wenn im Aktivitätsmodus eine Benachrichtigung wieder ausgeblendet wird, das Display teilweise in das falsche Datenfeld zurück springt.

Kalorien

Es werden die berechneten verbrauchten Kalorien angezeigt. Nutze ich nicht.

Intesitätsminuten 

Zeichnet die Zeit auf in denen ein bestimmter Pulswert erreicht wird. Man kann ein Ziel festlegen, das dann auch mit angezeigt wird, zb 20 von 60. Diese Funktion nutze ich auch nicht, da sie nicht rückwärts kompatibel ist, das heißt Intesitätsminuten, die ich mit dem Garmin Edge 1000 beim Radfahren aufzeichne, werden nicht übertragen.

Stockwerke

Hier komme ich zur ersten Schwäche, die mir aufgefallen ist. Es sollen bewältigte Stockwerke angezeigt werden. Das funktioniert auch, nur mit der Einschränkung, dass ein Stockwerk von dem Höhenmesser erst erkannt wird, wenn 3 Höhenmeter überwunden sind. Macht nicht viel Sinn, da die meisten Wohnhäuser eine Standartbauhöhe für Stockwerke von 2,5 Meter haben. Auch bei diesem Wert kann man sich ein Ziel setzen, dass dann mit zB 6/10 angezeigt wird. Diese Funktion nutze ich nicht.

Distanz

Die Distanz wird im normalen Modus durch die Schritte errechnet, da der GPS Sensor nicht eingeschaltet ist. Im Aktivitätsmodus wird die Distanz genau über das GPS Signal erfasst. Die Distanz durch Schritte im normalen Modus und durch den GPS Sensor im Aktivitätsmodus wird addiert. Der GPS Sensor ist der große Vorteil des Vivosmart HR+ gegenüber anderen Fitnesstrackern ohne GPS. Die Strecke die man läuft oder fährt wird genau aufgezeichnet und dadurch sind die Werte wie Pace und Distanz logischer Weise sehr viel genauer. Dadurch sind eine bessere Analyse und Vergleiche möglich.

Schritte

Logisch, es werden die gemachten Schritte gezählt, sowohl im Normalmodus, als auch im Aktivitätsmodus. Durch verschiedene Tests konnte ich feststellen, dass die Schritte sehr genau gezählt werden, es gibt keine großen Abweichungen. Auch hier kann man sich Ziele setzen oder man läßt die Software die Ziele für den Tag auf Grund der vorherigen Aktivität berechnen. Ich lasse das Ziel automatisch berechnen.

Zeit/Datum

Es wird die Zeit in Stunden und Minuten und das Datum mit Tag und Wochentag angezeigt. Das ist bei mir die Standartseite im Standby-Modus. Als Standartseite kann man aber auch alle anderen Funktionen anzeigen lassen.

Inaktivitätsanzeige

An der linken Seite wird ein Balken angezeigt, der in aufsteigenden Segmenten anzeigt wie lange man inaktiv war, wenn zB am Schreibtisch sitzt. Bei jedem neuen Segment wird man per Vibration daran erinnert, sich zu bewegen, also zu gehen. Das erste Segment geht nach einer Stunde an, danach alle 15 Minuten.

Die Anzeige-Optionen im Aktivitätsmodus

Im Aktivitätsmodus ändert sich die Struktur der Anzeige. Man hat insgesamt 5 Seiten mit jeweils 2 Datenfeldern zur Verfügung. Die Datenfelder können frei konfiguriert werden, mit folgenden Daten: Timer, Distanz, Kalorien, Herzfrequenz, Herzfrequenz-Bereich, aktuelle Pace/Geschwindigkeit, Runde Pace/Geschwindigkeit, Durchschnitts-Pace/Geschwindigkeit. Ob man Pace oder Geschwindigkeit angezeigt bekommen möchte, muss man in den Einstellungen festlegen.

Die Herzfrequenzbereiche können frei konfiguriert werden, wie man es von allen Garmin-Geräten gewohnt ist. Dazu kann noch ein Herzfrequenzalarm für einen bestimmten Bereich eingestellt werden. Desweitern können noch verschiedene Laufmodus-Alarme eingestellt werden. Weitere Funktionen sind die Autolap und Autopause Funktion.

Weitere Funktionen

Das Garmin Vivosmart HR+ Fitnessarmband verfügt über eine Vibrations-Alarm/Weckfunktion für eine Uhrzeit an frei wählbaren Tagen. Zur Ausstattung gehört eine automatische Displaysperre, die mit der mechanischen Drucktaste aufgehoben wird.

Das Garmin Vivosmart HR+ im Praxistest

Es trägt sich perfekt und unaufällig. Das Band ist schön geschmeidig und lässt sich prima einstellen. Das Vivosmart ist leicht und behindert in keiner Situation. Außerdem sieht es sehr stylisch aus, finde ich. Im Alltag lässt sich das Display in jeder Situation gut ablesen. Die Beleuchtung läßt sich in der Helligkeit einstellen und wird aktiv, wenn das Display berührt wird.

Im Alltag ist es ratsam die Automatik für die Displaysperre zu nutzen, um ungewollte Eingaben zu vermeiden. Bei Aktivitäten ist es ehr hinderlich, denn wenn man zwischen den einzelnen Seiten mit den Datenfeldern wechseln möchte, muss man immer erst diese Taste drücken. Das hat mich gerade beim Laufen extrem genervt.

Gehen wir laufen!

Der Aktivitätsmodus bitte vier Auswahlmöglichkeiten: Laufen, Cardio, Sonstige und Gehen. So richtig habe ich die einzelnen Möglichkeiten noch nicht verstanden. Plausibel ist das Laufen. Hier werden alle relavanten Daten angezeigt, zb Puls und Pace usw. Nach dem Speichern und Syncronisieren mit Connect, wird die Aktivität auch als Laufen angezeigt und entsprechend analysiert werden.

In den anderen Modi werden weniger Details angezeigt, es fehlt zum Beispiel bei Cardio die Pace-Anzeige. Hier wird nach dem Syncronisieren als Aktivität „Sonstiges“ angezeigt. Man kann die Aktivität dann umbennen und der durchgeführten Sportart zu ordnen, dafür gibt es reichlich Auswahlmöglichkeiten, bis hin zum Drachenfliegen.

Also Klamotten an und los! Nach dem Auswählen der Aktivität kann man noch entscheiden ob man mit oder ohne GPS laufen möchte. Ohne ist für Indoor vorgesehen. Es dauert einen Moment bis der Tracker mit Satellitensignalen versorgt ist, dann kann man Start drücken und es kann los gehen. Auch beim Laufen trägt sich das Vivosmart HR+ leicht und unauffällig. Unterwegs kann man die Werte gut ablesen, die Zahlen sind groß genug, dass ein kurzer Blick reicht um Puls oder Pace zu checken. Auch der Wechsel zwischen den Datenfeldern geht leicht von der Hand. Wie schon erwähnt kann man einen Pulsbereich einstellen, bei dem man durch Vibration gewarnt wird, wenn man ihn über oder unterschreitet. Nach dem Syncronisieren kann man in Garmin Connect alle Daten anschauen und analysieren. Erster Eindruck: Perfekt!

Aktivität

Bei dem zweiten Test lag die Aufmerksamkeit auf der Genauikeit der Pulserfassung, um einen Vergleich zu haben, bin ich die Runde mit einer älteren Polar-Uhr gelaufen. Seltsamer Weise zeigte der Vivosmart von Anfang an einen zu hohen Puls an, meist um die 20 Schläge. Erst nach 3 Kilometern waren beide Pulsanzeiger auf gleichem Niveau. Beim Vivosmart sprang der Puls dann aber wieder hoch. Mein Körpergefühl zeigte mir, dass die Polar-Uhr richtig anzeigt.

Pulsvergleich auf dem MTB

Um die Unstimmigkeiten vom letzten Lauf zu beseitigen, habe ich einen Test auf dem MTB gemacht. Dazu zeichnete ich parallel die Runde mit meinem Garmin Edge 1000 mit Garmin Pulsgurt und dem Vivosmart HR+ auf. Nebeneffekt war, dass ich testen konnte, ob das Armband auch zum tracken von Fahrradtouren nützlich ist.

Fazit des MTB-Test ist, dass die Pulserfassung ordnungsgemäß funktioniert. Die Pulskurven der beiden Aktivitäten sind zwar nicht deckungsgleich, aber in 80% der Aktivität ist ein naher Verlauf gegeben. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass ein Brustgurt den Puls immer genauer und schneller erfassen kann.

Puls

Die GPS-Erfassung und Aufzeichnung ist vergleichbar gut, die Distanz wurde bis auf 100 Meter genau aufgezeichnet. Die Darstellung auf der Karte ist beim Garmin Vivosmart HR+ etwas ungenauer. Die Höhenerfassung weicht stark von einander ab: das Garmin Edge 1000 zeichnete 268hm auf das Garmin Vivosmart HR+ nur 157hm auf gefahrenen 30 Kilometern. Erstaunlich, denn beide verfügen über einen barometrischen Höhenmesser.

Der Tragekomfort bei Mountainbiken ist genauso gut wie beim Laufen. Trotz dass der Arm gut durchgeschüttelt wird stört das Armband überhaupt nicht. Grundsätzlich würde ich den Vivosmart bei Fahrradtouren, die ich nicht aufzeichne, nicht anziehen oder ausschalten, da die Schrittezahl verfälscht wird, denn die Bewegung kann teilweise als Schritte erfasst werden.

Schwimmen geht auch, macht aber wenig Sinn

Ein kurzer Test im Freibad hat gezeigt, dass die Aktivitätserfassung für Schwimmen keinen Sinn macht. Durch die Schwimmbewegung mit dem Arm wird die Strecke stark verfälscht und die Pulserfassung scheint durch das Wasser nicht richtig zu funktionieren. Ich habe bewußt das Armband eng geschnallt, damit der Sensor gut an der Haut anliegt. Aber es hat nicht wirklich funktioniert.

Ungenaue Pulserfassung mit Ankündigung

Im Vergleich mit der Pulserfassung über einen Pulsgurt ist der Vivosmart ungenau. Dazu gibt es von Garmin eine Stellungnahme. Mir ist es speziell beim Laufen aufgefallen. Zu 70% wird der Puls richtig erfasst, teilweise nimmt der optische Pulsmesser kurzfristige Pulserhöhung, zum Beispiel bei einem Sprint nicht rechtzeit wahr. Man sollte auch am Start einer Aktivität ca eine Minute warten, bis der Sensor den aktuellen Puls erfasst hat. Grundsätzlich gilt, blinkt das Herz ist der Puls noch nicht endgültig erfasst. Da während der normalen Benutzung nur in Intervallen der Puls gemessen wird, kann es sein, dass zur Grundlage der Bemessung der letzte erfasste, eventuell zu hohe Puls genommen wird. Dazu muss man aber wissen, dass ich erstens von der Pulserfassung über Gurt und Edge 1000 verwöhnt bin und ich zweitens keinen Vergleich mit anderen Wearables, bei denen der Puls am Handgelenk erfasst wird anstellen kann.

Die Schlafanalyse

Auf die Schlafanalyse möchte ich auch kurz eingehen. Man gibt in den Einstellungen an wann man normaler Weise schlafen geht (bei mir 23 Uhr) und wieder aufsteht (bei mir 5:30 Uhr). Mir ist noch nicht ganz klar warum diese Angaben benötigt werden. Evtl um einen Zeitraum vorzugeben, in dem die Chance besteht, dass man schläft. Sobald dieser Zeitraum erreicht wird, wechselt das Armband in den „Nicht stören“-Modus und es werden keine Nachrichten mehr per Vibration angekündigt. Die Schlaferfassung funktioniert auch recht gut. Es werden die leichten und die Tiefschlafphasen angezeigt, sowie eventuelle Wachphasen.

Das System stößt aber auch an Grenzen. Wenn ich zum Beispiel um 22:00 Uhr ins Bett gehe und noch Fernsehen schaue, interpretiert der Tracker das schon als schlafen. Morgens gibt es eine ähnliche Fehlinterpretation: Es ist häufig so, dass zwischen dem Aufstehen und einer Aktivität auf dem Rad nur der Aufenthalt im Bad und ein kurzes Frühstück liegt. Für die Aktivität auf dem Rad nehme ich das Garmin Vivosmart HR+ ab, da ich das Garmin Edge auf dem Rad benutze. Die Zeit, in der das Armband dann unbenutzt liegt wird als Tiefschlafphase interpretiert.

Probleme und Verbesserungpotential

Mit der Beleuchtung gab es am Anfang ein technisches Problem: sie funktionierte in den unteren Stufen nicht und auf der höchsten Stufe flackerte sie nur. Auf Nachfrage beim Garmin Support wurde zugesichert, dass das Problem mit einem Software-Update behoben wird. 3 Tage später erfolgte dieses Update und das Problem war behoben. Die Beleuchtung funktioniert jetzt einwandfrei.

Wenige Tage später funktioniete die Vibration bei Nachrichten und Informationen nicht mehr. Auf Nachfrage beim Garmin Support wurde mi mitgeteilt, dass dieses Problem bekannt sei und mit Hochdruck an einer Softwarelösung gearbeitet wird. Hochdruck war es wirklich, denn weniger als zwei Tage kam das Update und alles funktinierte wieder.

Nach kurzem Austausch mit meinem Redaktionschef Daniel über seine Garmin-Support Erfahrungen, möchten wir anmerken, dass sich der Support von Garmin sehr verbessert hat. Die Reaktionszeiten sind kurz und es gibt eine zufriedenstellende Antwort.

Verbesserungsbedarf besteht bei der unzureichenden Stockwerkerfassung und der Genauigkeit der Erfassung der überwunden Höhenmetern bei Aktivitäten. Die Abläufe in der Visualisierung bzw den Wechseln zwischen Nachrichtenanzeige und Aktivitästracking bedürfen auch etwas Nachbesserung. Hier war es oft so, dass nach dem Anzeigen der Nachricht das Display nicht wieder auf die Datenfelder des Aktivitätsmodus zurück sprang, sondern das Standartdisplay (Uhr/Datum) angezeigt wurde. Außerdem könnte Garmin eine Funktion programmieren, die die Erfassung der Daten pausiert, wenn kein Puls erfasst wird.

Fazit

Der Garmin Vivosmart HR+ Fintness-Tracker hat mich überzeugt. Er sieht nicht nur schick aus, sondern ist auch technisch auf gutem Niveau. Für mich ist der Vivosmart die optimale Ergänzung zum Garmin Edge 1000, da der Großteil meiner sportlichen Aktivität auf dem Rad statt findet und ich nur ab und zu kurze Strecken laufe. Die Akkuleistung ist sehr gut. Eine Akkuladung hat bei mir, inclusive 2 Laufeinheiten mit GPS, 5 Tage gehalten. Die Aufladezeit beträgt ca. 1,5 Stunden.

Der Garmin Vivosmart HR+ ist der optimale Fitnesstracker, wenn man Wert auf ein dezentes, stylisches Auftreten legt und Laufen als Hobby hat und seine alltäglichen Bewegungen im Blick haben möchte. Für ambitionierte Läufer, die Wert auf eine genaue Pulserfassung zur Analyse legen, ist der Garmin Vivosmart HR+ ehr nicht geeignet.

Ich möchte ihn als alltäglichen Begleiter nicht mehr missen.

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Der Garmin Vivosmart HR+ Fitness-Tracker wird mir für einen Testzeitraum kostenfrei zur Verfügung gestellt. Es gibt seitens der Agentur keinerlei Vorgaben und oder (in)direkte Einflussnahme auf den Artikel.[/su_note]

2 Gedanken zu „Garmin Vivosmart HR+ Produkttest“

  1. Pingback: Lieblingsblogs Folge 30 - Coffee & Chainrings

  2. Pingback: Lieblingsblogs Folge 45 - Coffee & Chainrings

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