Etappe 2 | RESCHENSEE – LIVIGNO
- 97,47 Kilometer
- 3080 Höhenmeter
- Level 5/5
Vor 70 Jahren wurde der Reschensee aufgestaut und seither schaut von dem Dorf Graun nur noch der alte Kirchturm heraus. Der Ort wurde damals abgerissen und am Ufer neu aufgebaut. Nur den Turm wollte man nicht umstoßen und das im See zurückgelassene Relikt erlangte schnell Berühmtheit, wurde millionenfach fotografiert. Heute wird dessen „Instagramability“ sogar noch katalysiert durch die Netflix-Serie „Curon“, deren mystisch-düstere Erzählung den Turm mit neu gewobener Sagenhaftigkeit umhüllt. Und genau da, vor dieser Filmkulisse, startet die zweite Etappe der BIKE Transalp 2023.
Vermutlich ist dann die Stimmung weniger düster, denn das ist eher ein sonniger Platz am Ufer, an dem Kite-Surfer mit den Winden spielen und Radfahrer den See auf dem Radweg umrunden. Nur ein kurzes Stück verweilt die Transalp aber an diesem Uferweg, um bald, auf der Strecke des Ortler Bike Marathons durch lichte Lärchenwälder in die Sonnenhänge das oberen Vinschgau einzutauchen. Der mächtige Gipfel des Ortler zieht einen jetzt wieder in seinen Bann und mit seiner Anziehungskraft weiter hinein in dieses weite Tal, hinab nach Mals, dorthin, wo sich die Apfelblüten schon früh im Jahr von der Sonne verwöhnen lassen. Aber auch noch einmal hinauf in die vom Panorama erfüllten Sonnenhänge oberhalb. Das ist bis hier hin alles brandneu, denn erst hinter den Toren von Mals, ab Laatsch, stoßen erfahrene Transalp-Teilnehmer wieder in bekanntes Terrain vor. Ins Münstertal schwingt sich jetzt die Strecke über die Schweizer Grenze hinauf. Und klettert weiter zur Passhöhe „Döss Radond“ auf 2235 Meter Höhe. Jetzt geht es wieder nach Italien, aber nicht mehr nach Südtirol, sondern in die Lombardei. Die begrüßt die Transalp-Starter mit einem ihrer schönsten Plätze, dem zauberhaften Val Mora, an dessen Talflanke sich der Trail im Auf und Ab hinausschlängelt bis bald der Lago San Giacomo di Fraéle ins Blickfeld schießt. An dessen Ufer dürfen sich die Beine noch einmal etwas entspannen, bevor der ebenso knackige wie spaßige Schlussspurt nach Livigno beginnt. Der Anstieg durch das Val Pettini über die Alpe Trela zum Passo Trela raubt Dir die letzten Körner, dafür ist aber der Trail vom Pass durch das Val Torto zum Ufer des Lago di Livigno zum Zunge schnalzen. Auch der Umweg über die Teas, die Almhütten oberhalb von Livigno, hat das Potenzial zu nerven. Dafür gibt’s aber am Ende noch einen lässigen Trail zur Ponte Lungo. Ein kurzer Schlenker über den Radweg beendet schließlich diese Ehrenrunde um Livigno an der Plaza Placheda. Etappe 2 auf bike-transalp.de
2.02.23 | Downloads: 2.035