Das „Trainingslager @home“ ist abgeschlossen – und mit über 1.100 Kilometern in drei Wochen habe ich die Basis für die Saison 2025 gelegt. Kein Trainingscamp in den Bergen, keine weiten Reisen – stattdessen die vertrauten Straßen, Wälder und die Rolle im heimischen Trainingszimmer. Manchmal braucht es nicht mehr als Fokus, ein klares Ziel und den Willen, den ersten Schritt zu machen.

Die Saison 2025 steht unter dem Motto „Das letzte Gefecht“. Es könnte mein letzter Anlauf auf dieses Level sein, und genau deshalb soll es etwas Besonderes werden.

Im Oktober will ich bei der Gravel-WM in Nizza an den Start gehen – ein Traum, der über das Wörthersee Gravel Race als Qualifikationsrennen führen soll. Im Sommer wartet mit der Salzkammergut-Trophy (A-Strecke) ein weiterer Meilenstein. Die Trophy ist in diesem Jahr so etwas wie die inoffizielle Coffee & Chainrings Vereinsmeisterschaft, da viele Vereinskollegen beschlossen haben, diese Herausforderung anzunehmen. Der Austausch und die Vorfreude darauf machen das Rennen zu etwas ganz Besonderem.

Doch bevor es um Ergebnisse und Platzierungen geht, musste die Grundlage her: Kilometer, Base-Zone-Training und mentale Stärke.

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Es war Samstag, der 6. Januar. Draußen zeigte das Thermometer frostige 2 Grad, drinnen stand die Rolle bereit. Auf dem Plan: die PRL-Full auf Zwift – eine der härtesten Strecken in der virtuellen Welt mit 174 Kilometern und unzähligen Höhenmetern.

Bereits um 8 Uhr morgens saß ich im Sattel. Die Beine drehten, die erste Stunde verging schnell. Nach drei Stunden beschlug das Fenster im Trainingszimmer, die erste Flasche war leer, und ich begann, mir die Frage zu stellen, warum ich das mache. Doch genau hier liegt die Herausforderung. Langstrecke ist Kopfsache.

Sechs Stunden später, mit schweren Beinen und einer Schweißpfütze auf dem Boden, zeigte der Bildschirm: Mission accomplished. Es war ein Moment purer Zufriedenheit. Keine Medaille, kein Applaus – aber das Wissen, dass diese Einheit mich ein Stück näher an meine Ziele gebracht hat.

Neben der harten Arbeit auf Zwift waren die Einheiten draußen im Winterwald für mich genauso wichtig. Es gibt etwas Beruhigendes daran, alleine durch neblige Bäume zu fahren, während das Laub unter den Reifen knistert. Diese Momente geben mir nicht nur körperliche Stärke, sondern auch mentale Ruhe.

Ein besonderes Erlebnis hatte ich in der zweiten Woche, als ich eine Pause an einer kleinen Holzbank tief im Wald einlegte. Der Nebel hing schwer zwischen den Bäumen, und für ein paar Minuten war die Welt still. Solche Augenblicke erinnern mich daran, warum ich diesen Sport so liebe.

Trotz der Festtage blieb der Fokus hoch. Morgens auf der Rolle schwitzen, mittags mit der Familie Plätzchen genießen – diese Mischung war entscheidend. Der zweite Weihnachtstag war dafür exemplarisch: eine knackige K3-Einheit auf Zwift am Morgen, gefolgt von einem gemütlichen Weihnachtsessen.

Manchmal ist es genau diese Balance, die den Unterschied macht: hart arbeiten, aber auch die schönen Seiten des Lebens genießen.

Das „Trainingslager @home“ hat nicht nur meine Beine gestärkt, sondern auch meinen Kopf klar gemacht. Es war der perfekte Einstieg in die Saison, die mit großen Zielen aufwartet. Die Grundlage steht – jetzt geht es darum, sie zu festigen und weiter aufzubauen.

Die nächsten Wochen werden intensiver, die Einheiten härter. Doch mit der Motivation, die ich aus diesen drei Wochen mitnehme, bin ich bereit, noch einmal alles zu geben.

Manchmal sind es nicht die spektakulären Orte oder die großen Events, die den Unterschied machen. Manchmal reicht ein Winterwald, ein Training auf der Rolle und das Wissen, dass jedes einzelne Treten dich ein Stück näher ans Ziel bringt.

Es hat begonnen. It’s on. 🚀

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