Mit dabei waren SimonNicoleGordon

Das erste Mal beim Rursee Marathon hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.

Obwohl drei Tage zuvor noch krank gewesen, fühlte sich alles perfekt an und die Beine waren leicht. Die letzte Halb-Marathon-Teilnahme liegt bereits drei Jahre zurück und für mich war eins klar: diesmal zeitlich deutlich schneller zu sein. Der hitzige Start bei 30 Grad lief gut, doch nach den ersten 15 km und einem steilen Wurzelanstieg kam ich aus dem Tritt und die Beine wollten nicht so richtig weiter und fingen an zu krampfen.

Die Strecke war schön, einfach, doch die Höhenmeter der ersten Hälfte bekamen die Beine deutlich zu spüren, zumal ich die Hitze nicht vertragen habe und so nicht richtig mit Druck fahren konnte. Die Anstiege zogen sich immer mehr, aber die langen Trails haben richtig Spaß gemacht.

Auf den letzten 10km habe ich mich dann noch mit den beiden Vordermännern kurz verfahren, konnte dann aber noch krampfend und mit Büchis Gurkenwasser-Tipp die beiden einholen und drei weitere Positionen gut machen und kam fix und fertig Ziel an.

Von hinten durch die Mitte zur Pommes

Der frühe Vogel war diesmal ganz klar Marc, er hatte sich bereits in aller Herrgottsfrühe auf den Weg gemacht, um die Langstrecke in Angriff zu nehmen. Während er also schon fleißig Höhenmeter sammelte, traf sich der Rest des heutigen Teams bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein im Startbereich. Es herrschte eine herrlich entspannte Stimmung – buntes Treiben überall, bekannte Gesichter, letzte Checks an den Bikes und das übliche Fachsimpeln über Reifenwahl, Kettenöl und das, was da kommen sollte. Genau diese Atmosphäre liebe ich an solchen Tagen.

Diesmal ging auch beim Warmfahren alles gut – wer meinen letzten Blog gelesen hat, weiß, dass das keine Selbstverständlichkeit ist.

Die Zeit verging an diesem Morgen einfach viel zu schnell – und so kam ich reichlich spät in der Startbox an. Alles war bereits rappelvoll, kein Durchkommen mehr nach vorn, und so stand ich plötzlich ganz hinten – als hätte ich mich freiwillig für den letzten Startplatz entschieden. Von da aus hatte ich mich auch noch nie auf die Reise begeben – ich mag es ja, immer etwas Neues auszuprobieren 🙂

Ich kannte die Strecke und wusste, was mich erwartet: ein steiler, wurzeliger Anstieg, der sich ewig zieht – definitiv nichts für halbe Sachen. Umso stolzer war ich, dass ich diesen Abschnitt stark hochgefahren bin. Kein Schieben, kein Anhalten, kein Aufgeben. Ich zog durch und konnte sogar den ein oder anderen Mann hinter mir lassen. Das tat meinem Ego gut – ein schöner Moment, der einfach hängen bleibt.

Die Sonne brannte an diesem Tag gnadenlos auf die Schotteranstiege, was mich stark an die Bedingungen bei der BTA erinnerte. Also: an jedem möglichen VP kurzer Stopp, Helm runter, Wasser in den Helm – und weiter ging’s. Einfach, aber genial – funktionierte hervorragend.

Das Publikum war wie immer großartig. Anfeuerungen, Musik, gute Laune – und der Nachwuchs vom THW war auch wieder am Start: inklusive Brillenreinigung mit Gefühl und Feudel. Service Level: Premium.

Die Abfahrten liefen wie am Schnürchen, die Streckenmarkierung war zuverlässig und klar – was ich von den Damen vor mir leider nicht behaupten kann. Eine konnte ich bereits auf den ersten 10 km überholen, danach wurde es jedoch dünn mit weiblicher Gesellschaft. Für mehr reicht es eben (noch) nicht – aber ich war schneller als 2023, also: Fortschritt statt Frust.

Im Ziel gab’s dann die wohlverdiente Ziel-Pommes und – völlig unerwartet – ein Glas Honig. Warum? Platz 3 in meiner Altersklasse. Klar, eher ergaunert, da die Damen eher rar vertreten waren, aber hey: Podium ist Podium. Und Honig geht sowieso immer.

Start in die MTB-Marathon-Rennsaison 2025

Am 29. Juni 2025 stand ich an der Startlinie des MTB am Rursee. Das Event führte durch die traumhaften Wälder der Eifel und startete in der Wildschweinarena am Sportplatz in Erkensruhr.

Die Anreise erfolgte bereits am Vortag gemeinsam mit meiner Freundin, die mich begleitete. Den Vorabend ließen wir gemütlich bei italienischem Essen ausklingen. Nach einem frühen Frühstück holten wir am Renntag gegen 8:30 Uhr die Startunterlagen ab – der Start auf der Mittelstrecke (50 km, 1250 Hm) erfolgte um 10:15 Uhr. Uns erwartete ein wunderschöner, sonniger Tag. Vor Ort trafen wir auch Nicole, Marc und Simon, die ebenfalls an den Start gingen.

Kaum fiel der Startschuss, ging es direkt richtig flott los – keine lockere Einfahrphase, sondern von Beginn an Vollgas. Und das sollte sich nahezu durch das gesamte Rennen ziehen. Ich merkte schnell, dass der Kurs nur wenige für mich technisch anspruchsvolle Passagen enthielt, dafür aber extrem gut rollte und insgesamt einfach sehr schnell war. Ich versuchte, in Gruppen zu fahren, bei denen ich das Tempo halten konnte, und dabei möglichst viel Windschatten mitzunehmen. Nach dem intensiven Start musste ich in der zweiten Rennhälfte etwas Tempo herausnehmen, um Kräfte zu sparen. Etwa 5 Kilometer vor dem Ziel wurde es dann aber nochmal richtig schnell – die Gruppe, in der ich zu dem Zeitpunkt fuhr, ging nochmal „all out“. Dank guter Kohlenhydratversorgung konnte ich das hohe Tempo weitestgehend mitgehen. Es hat einfach richtig Spaß gemacht, mal wieder ein echtes Rennen zu fahren, auch wenn der ein oder andere Trail bei diesem Rennen fehlte.

Am Ende belegte ich mit einer Zeit von 2:22:54 den 43. Platz bei den Herren und Platz 9 in meiner Altersklasse. Damit ist der Einstieg in die Rennsaison gelungen – ein vielversprechender Auftakt auf dem Weg zur Vorbereitung für das Etappenrennen im Erzgebirge.

Nach dem Rennen genossen wir noch die Zeit mit den anderen Teammitgliedern und machten auf dem Rückweg einen kleinen Abstecher zu Freunden. Ein rundum gelungenes Wochenende!

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