In diesem Jahr fand die Coffee & Chainrings Vereinsmeisterschaft beim BIKE Marathon Willingen statt. Unsere Fahrer:innen haben dabei auf unterschiedlichen Strecken ihre Kräfte gemessen und um den Klumpen (oder gegen/mit sich selbst) gekämpft – lest hier die Berichte von Büchi, Tim, Nicole, Simon, Axel, Schildi, Marcus, Donato, Marc und dem neuen Vereinsmeister Ralf

Mann, was haben wir für ein Glück genossen. Das Wetter bot uns passend zum Rennen ein schönes Wetterloch: frisch, aber Sonne!

Also eigentlich beste Voraussetzungen für ein gutes Renn-Klima. Und so ging es auch los! 

Ich hatte mir diesmal vorgenommen, den Puls nicht über die 160 gehen zu lassen und das funktionierte am Ende ganz gut, außer an den Steilstücken 😉. Das muss man dann aushalten, dass einem die Wettbewerber im und außerhalb des eigenen Vereins rechts und links überholen. Kopfsache! Dazu gleich noch mehr.  

Die erste Runde war ja von der Streckenführung her bekannt, chique und schwungvoll, aber bekannt. In die zweite Runde gings dann erneut aus dem Willingen-Tal heraus. Von da an: Kopf-Kino: All das hier muss ich gleich nochmal fahren, weil die neue Strecke so gestaltet ist, dass die zweite und dritte Runde gleich waren.  

Als es dann aber in die Abfahrten ging, begann auch die Vorfreude auf die 3. Runde. Schnelle, eckige Trails bergab sind genau nach meinem Geschmack. Das finde ich so richtig geil! Trotzdem begannen die Muckis sich bei km 74 zum ersten Mal mit Zwicken und Zwacken zu melden, und so hörte ich vermehrt in meine Beine rein und fuhr weiterhin vorsichtig zurückhalten. Das als Spagat mit dem Druck im Nacken, da kommt gleich der Marc, wie sonst auch ganz gerne, und zieht freundlich lächelnd an mir vorbei. Puuuh! Aber das blieb diesmal aus.  

Juhuuuh! Zweiter im Vereinswettbewerb unserer Coffee & Chainrings Racer.  

Der Schalter im Kopf: Mein Willingen-Fazit und der Weg zum letzten, großen Ziel

Stille. Das ist das Erste, woran ich mich erinnere. Nach dem Lärm des Rennens, dem Keuchen, dem Knirschen der Reifen auf Schotter, war da plötzlich nur noch Stille. Und eine Entscheidung.

Doch bevor ich zu mir komme, gehört die Bühne dem verdienten Sieger. Herzlichen Glückwunsch an unseren neuen Vereinsmeister Ralf Kropp! Was für eine Maschine. In der ersten Runde gestürzt, mit einer Wunde am Unterarm, die später im Krankenhaus genäht werden musste, und trotzdem zieht er das Ding durch. Er beißt auf die Zähne und fährt allen davon. Das ist nicht nur schnell, das ist eine Haltung. Chapeau! Genauso an Thomas Büchler auf Platz 2 und unseren 1. Vorsitzenden Marc Küpper auf Platz 3, die das Podium komplettieren. Ihr habt Willingen gerockt.

Und ich? Ich war mittendrin. Besser als je zuvor.

Bis Kilometer 72 lag ich auf dem dritten Platz. Die Beine? Liefen wie von selbst. Die Segmentzeiten? Allzeitbestzeiten. Bei meinem 15. Start in Willingen war ich schneller als je zuvor. Am Hohen Eimberg konnte ich sogar an Ralf dranbleiben, diesem Ausbund an Willensstärke. Alles lief nach Plan. Die Form ein Traum. Das Material perfekt. Der Körper eine Maschine.

Und dann kam der Kopf.

Es war kein dramatischer Einbruch. Kein Mann mit dem Hammer. Es war ein leises Flüstern, das immer lauter wurde. „Warum hetzt du dich noch zwei weitere Stunden?“ Eine seltsame Sinnlosigkeit kroch in meine Gedanken. Die Vorstellung, einfach anzuhalten, auf einem Bett zu liegen oder eine Pizza zu essen, wurde plötzlich unendlich viel verlockender als jede weitere Pedalumdrehung im roten Bereich.

Der Körper hätte weiter gekonnt, ohne Zweifel. Aber der Kopf zog den Stecker. Er konnte – oder wollte – keine Argumente mehr für die Jagd finden. Und so rollte ich aus, stieg ab und beendete mein Rennen.

Eine tiefe Psychoanalyse erspare ich uns allen. Aber in der Stille nach dem Adrenalin kam die Klarheit. Dieser Moment war kein Versagen. Es war eine Erkenntnis. Die Erkenntnis, dass ich nicht mehr um die Wette fahren möchte.

Deshalb ist in Willingen die Entscheidung gefallen: Dies wird meine letzte Rennsaison sein.

Das Feuer für den Wettkampf ist dabei, zu einer anderen Art von Leidenschaft zu werden. Der Leidenschaft für die lange Strecke, die ausgiebige Tour, die Einsamkeit. Aber nicht, ohne es noch ein letztes Mal richtig lodern zu lassen. Der Vorhang fällt erst nach dem krönenden Abschluss, meinem letzten großen Ziel: der Salzkammergut Trophy.

Willingen 2025 war also das Rennen, das am Ende eines unterschwellig schon länger gärenden Prozesses steht. Es war kein Ende, aber der Anfang vom Ende des Wettkampf-Tim. Und das gibt dem Rest der Saison bis zur Salzkammergut-Trophy im Juli eine nochmal andere Bedeutung. Ein letztes Mal alles reinwerfen. Einmal noch Fokus, einmal noch Qual, einmal noch Vollgas.

Habt ihr auch schon mal erlebt, dass der Kopf einfach „Stopp“ sagt und damit alles verändert? Ich bin gespannt auf eure Geschichten.

Bike Festival Willingen – kurze Strecke, großes Gefühl

Es gibt Dinge, die klingen auf dem Papier irgendwie kleiner, als sie sich dann auf dem Bike anfühlen: Kurze Strecke beim Bike Festival Willingen? Klingt machbar. Klingt nach gemütlich einrollen, bisschen strampeln, bisschen Trail – fertig. Spoiler: War’s nicht. War aber richtig gut.

In diesem Jahr fand auch unsere Vereinsmeisterschaft von Coffee & Chainrings in Willingen statt – und ich mittendrin. Ich hatte mich dieses Mal bewusst „nur“ für die kurze Strecke entschieden. Ganz ehrlich? Es war genau die richtige Wahl. Eine neue Strecke, ein starker Kurs – und mit Simon unser neuestes Teammitglied mit mir im Startblock. Für mich ein besonderer Moment. Zusammen stehen, zusammen aufgeregt sein, zusammen frieren. Gute Kombi.

Wobei: Das mit dem Frieren war nicht mal übertrieben. Die Mittelstrecke startete vor uns – doch wegen eines Sturzes im Starterfeld verzögerte sich alles um ganze 25 Minuten. Ich sag’s mal so: Bei acht Grad fühlt sich das an wie ein ganzer Winter. Zum Glück hatten wir einen Moderator am Start, der uns mit allerlei Spielchen bei Laune hielt: Warmklatschen, rhythmisch Hüpfen und Motivation von der Bühne. Hat tatsächlich geholfen – zumindest gegen Eiszapfen in den Zehen. An dieser Stelle: Gute Besserung an die verletzten Fahrer*innen! Ich hoffe, ihr seid bald wieder fit und auf dem Bike unterwegs.

Und dann: Start!

Zack, ging’s auch schon in den ersten Anstieg – und Simon war… weg. Hmpf. Also doch wieder alleine. Aber hey, was soll’s: Mein Rennen, mein Takt, mein Spaß. Die Strecke war schnell, der Asphaltanteil erfreulich gering und der Trailanteil für eine Kurzdistanz erstaunlich fein! Besonders die bekannten Abschnitte in neuer Streckenführung haben mich begeistert – es war ein bisschen wie nach Hause kommen, nur mit mehr Puls.

Mein Highlight?

Ganz klar die Trails: butterweich, griffig, null Staub (Dank Regenschauer vom Vortag), kaum Matsch. Genau mein Ding. Ich hab’s geliebt. Und wenn da mal eine Pfütze im Weg war? Natürlich hab ich die mitgenommen – ein bisschen Dreck gehört einfach dazu!

Bergauf hatte ich mir ein Ziel gesetzt: Nicht unter eine bestimmte Wattzahl fallen. Und wenn’s mal drüber ging – Herzfrequenz im Blick behalten. Wie ihr ja wisst, ist meine HF ohnehin oft auf einem ziemlich ambitionierten Niveau unterwegs. Aber hey – es hat geklappt. Ich hab das Ding durchgezogen.

Was unterwegs wirklich zäh war: Der Wind. Ein echter Gegner. Zum Glück fand ich immer wieder mal einen Vordermann (oder eine Vorderfrau), der (die) mich mitgezogen hat. Kurze Verschnaufpause, durchatmen, weitermachen.

Ein kleines Abenteuer gab’s dann doch noch: In einem Trail bin ich wohl zu weit links gefahren – sah für mich so aus, als müsste das so. Auf einmal war ich allein. Keine anderen Fahrer*innen zu sehen, kein Band, keine Pfeile. Kurzer Stopp, zurück, neu sortieren – und weiter. Hat mich ein bisschen Zeit gekostet, aber am Ende: alles gut!

Im Ziel dann die Überraschung: Platz 9 gesamt, Platz 5 in der AK. TOP TEN! Das hat sich richtig gut angefühlt. Klar, da ist noch Luft nach oben – aber ich bin verdammt stolz. Mein Training zeigt Wirkung, mein Körper spielt wieder mit, und die ständigen Gespräche mit dem inneren Schweinehund  werden langsam freundschaftlicher. Es zahlt sich aus. Schritt für Schritt. Tritt für Tritt. Watt für Watt.

Mein Fazit?

Ein rundum gelungenes Rennen inkl. mega Stimmung, starker Strecke, toller Orga – und ich mittendrin. Wieder ein Rennen mehr auf meiner Liste. Wieder ein Stück weiter auf meinem Weg- und da war noch mehr: Ein riesiges Dankeschön geht an Nini, Mira und Lukas, die uns am Start, an der Strecke, im Ziel und drumherum erstklassig betreut haben. Ob Verpflegung, Erste Hilfe oder einfach warme Kleidung nach dem Zielstrich – ihr wart da, habt uns versorgt, gepusht und ertragen 😀

Am Abend wurde natürlich noch gefeiert und der neue Vereinsmeister gekürt – so, wie es sich nach einem Renntag eben gehört. Es war ein toller Abend mit einer tollen Crew! 

Anmerkung an dieser Stelle: Die Damenwertung wurde leider etwas übersehen. Aber hey – vielleicht brauchen wir einfach mehr Frauenpower im Verein! Ich habe immerhin Nini ein kleines Versprechen entlockt: Sie denkt ernsthaft darüber nach, mit mir im Team bei der Salzkammergut Trophy die kürzeste Strecke zu fahren. Ob sie’s wirklich durchzieht? Wir werden sehen – aber allein die Vorstellung bringt mich schon zum Grinsen.

Das erste gemeinsame Event mit den neuen Kollegen im neuen Team war für mich spannend und eine tolle Gelegenheit, sich mehr kennenzulernen und erste Eindrücke von der Teamdynamik zu spüren.

Gut gelaunt und mit leichten Beinen ging es zum Start der Kurzstrecke.

Aufgrund eines Unfalls des ersten Starts stand man leider eine halbe Stunde herum und wartete auf das Startsignal. Etwas ausgekühlt ging es dann los und hinter dem Führungsfahrzeug hinterher. Der Anfang lief für mich sehr gut, aber ich war zu schnell unterwegs und konnte mein Tempo so nicht bis zum Schluss halten. An den Schlüsselstellen nochmal gedrückt wo es ging und gut im Ziel angekommen sowie zufrieden.

Die Organisation zur Beschilderung der Strecke sowie die Streckenposten/Ordner waren mir persönlich nicht eindeutig und strikt genug, die Atmosphäre und die schöne Strecke aber beeindruckend.

Freitag ging es nachmittags direkt von der Arbeit in Richtung Sauerland. Das Auto am Vorabend noch gestresst beladen, da ich erst 22.30 Uhr von der Arbeit kam, hoffte ich nichts vergessen zu haben. Nach langer Trockenzeit herrschte Freitag totales Aprilwetter, Sonne und Regen im ständigen Wechsel, dazu noch Kälte und Wind. Irgendwie typisches Sauerlandwetter zum Bike Festival Wochenende. Die Vorhersage für Samstag war zwar trocken bis nachmittags, aber nur um die 5 Grad warf natürlich die Frage nach der richtigen Kleiderwahl auf. Armlinge, Beinlinge, Thermoweste, und an den Füßen habe mich dann doch für die Winterschuhe entschieden. Hauptsache warme Füße war meine Devise.

Das Wetter war dann am Samstag schon frisch, aber die Sonne zeigte sich zunächst und so fühlte es sich doch nicht nach 5 Grad an. Meine Füße waren auf jeden Fall von Anfang bis Ende eher verschwitzt als gefroren. So konnte ich mich auf den 72 km der mittleren Distanz voll auf die Strecke und die Mitfahrer konzentrieren. Der Regen vom Vortag hat der Strecke nur wenige Schlammpassagen verpasst, der Großteil war trocken. Manche Wurzelpassagen waren feucht und hier galt es gut aufpassen, um nicht abzuschmieren. Die erste Schleife lief gut, die Beine machten keine Probleme. Der Wattmesser zeigte oft Werte über 250 und ich ermahnte mich, doch etwas rauszunehmen, um nicht später einzubrechen.

Auf der zweiten Runde nahm ich noch eine Flasche von unserem tollen Betreuerteam auf und dann ging es erstmal den Ettelsberg hoch. Dann hatte ich einen Fahrer bei mir, den ich mal überholte und er wieder mich. So ging das ein paar Mal und dann konnte ich sein Tempo nicht mehr mitgehen. So knapp eine Stunde vor Ende kam ein langer Anstieg und dann sah ich ihn wieder vor mir. Ich saugte mich ran und die Beine waren gut, also vorbei und er konnte nicht folgen. Ich glaube, er ist etwas eingebrochen und ich konnte meine Leistung halten. Fühlte sich auf jeden Fall gut an, ihn abgehängt zu haben.

Meine Vorahnung, dass die offiziellen ca. 1800 Hm nicht mit meinem Wahoo übereinstimmen bewahrheitete sich. Es waren schließlich knapp 2000 Hm. Kurz vorm Ziel gab es dann noch eine kleinen steilen Pfad zu erklimmen, wo mir dann aber die Kraft fehlte und ich schieben musste. Nach knapp über 4 Stunden war ich im Ziel.

Fazit: schöne Strecke, alles drin, was der Biker braucht

Trails, Waldstraßen, Uphills, Downhills, Wurzelpfade (okay, die braucht man eigentlich nicht), Bachdurchfahrten, kleine Brücken, schöne Ausblicke. Es steht einem Alpenmarathon eigentlich nicht nach. Ich hatte bei einzelnen Passagen immer wieder kleine Flashbacks, die mich an Teile von Transalp-Etappen oder vom VulkanBike Marathon in Daun erinnerten. Nur so manche Kehre könnte noch besser vorangekündigt werden.

Das Wetter wurde dann ungemütlicher und ich freute mich auf eine warme Dusche. Das Hotelzimmer hatten Marcus und ich schon geräumt, aber wir hatten vorher geklärt, dass wir im Schwimmbadbereich des Hotels später duschen konnten. Da war es so schön warm, dass Marcus und ich noch einige Zeit auf einer Liege am Schwimmbecken entspannt haben, bevor wir uns zur verabredeten Wirtsstube aufmachten. Dort wurden wir im Gegensatz zum K1, wo wir am Vorabend waren, gut bewirtet und haben bei sehr gutem Essen den neuen Vereinsmeister gefeiert.

Es war mal wieder toll und hat sich gelohnt, mit so vielen aus dem Team und unseren „Stammbetreuern“ zusammenzukommen.

Noch nie habe ich die lange Runde geschafft bzw. mich gleich für die mittlere angemeldet! Vor langer Zeit hatte ich mich beim ersten Mal in Willingen für die lange Strecke entschieden! Da konnte man sich aber noch im Rennen entscheiden, ob man die mittlere oder die lange fährt. Eigentlich dumm, denn wer fährt schon auf die letzte Runde, wenn man nach zwei Streckenrunden schon völlig im Ar… ist?

Jetzt hatte ich mich aber für die lange entschieden. Da kann mich eigentlich nur ein Defekt retten, wie vor zwei Jahren! Jetzt stehe ich aber im Startblock und muss mich damit abfinden, dass es am Schluss wohl ziemlich bitter wird! Zum Wetter muss ich sagen, das es mal wieder – oder wie immer – ziemlich kalt am Start ist. Zum Glück regnet es nicht und die Kälte kann man ja mit mehr und kräftigerem Treten kompensieren.

Start und Plumps

Es geht wie gewohnt nach kurzer neutralisierter Phase zum Hohen Eimberg hinauf. Finde meine Position in einer schnellen Gruppe mit der Spitze der Frauen. Es geht zügig voran, bis mir bei ca. Km 23 ein Flüchtigkeitsfehler unterläuft. In einem nassen Wiesentrail liege ich plötzlich auf dem Boden! Warum? Ich weiß es nicht wirklich. Also Sachen einsammeln und weiter geht es. Der Arm tut weh und blutet ein bisschen. Als ich ihn mir anschaue, sieht es nicht so toll aus. Aber da der Arm ja nur zum Steuern gebraucht wird, geht es weiter. Werde dann wohl bei den Sanitätern eine kleine Pause einlegen müssen. Oder vielleicht auch besser nicht?! Denn es wäre ja blöd, wenn sie mich nicht weiterfahren lassen. Es dauert eine Weile, bis ich meinen Rhythmus gefunden habe und verliere einige Plätze!

Die erste Runde ist dann aber auch schon bald absolviert und ich komme zu unserem Verpflegungsposten! Mira versorgt mich mit Trinkflasche und einem Pflaster. Die Gesichtsausdrücke unserer Servicecrew sagen mir, dass mein Arm nicht so toll aus sieht. Naja, jetzt ist ja ein Pflaster drauf! Weiter geht’s!

Reifen platt

Da war aber noch was, denn mein Reifen fühlt sich ziemlich platt an. Halte also nochmal bei der nahegelegenen Verpflegungsstelle an und frage nach einer Pumpe! Mit der wird aber erstmal ein Downhiller versorgt. Gefühlt vergeht eine Ewigkeit und viele Fahrer ziehen vorbei. Endlich komme auch ich an die Reihe: 1,2 bar drauf und weiter geht es!

Der steile Serpentinenweg hinauf zum Ettelsberg folgt. Da ich gut erholt bin, komme ich zügig hinauf! Macht zwar Spaß, jetzt an vielen Fahrern vorbei zu ziehen, aber lieber hätte ich doch viel weiter vorne um die Plätze gekämpft!

Runde 2 und 3

In der zweiten Runde gibt es einige heftige Anstiege und so graut es mir schon vor der dritten Runde, die genau die gleiche ist wie die zweite! Wieder an unseren Servicestelle vorbeikommend, winke ich nur, da noch genug Flüssigkeit in meinen Flaschen ist! Die Ärmsten, stehen da in der Kälte und warten auf uns Fahrer – und dann wollen die noch nicht mal was!

Zur dritten Runde gibt es nicht viel zu sagen, ist ja die gleiche wie die zweite. Oder doch, denn da ist plötzlich ein Anstieg nach der etwas technischen Passage, der nicht enden will! Wie konnte das passieren? War der in der zweiten Runde auch schon da? Er will einfach nicht enden und führt uns wieder ganz hinauf zum Ettelsberg!

Im Ziel

Komme dann aber doch im Ziel an und werde vom Team herzlich empfangen. Kurz ein Süppchen gelöffelt und dann zu den Sanis – nach kurzem Blick auf meine Wunde schickt man mich gleich ins Krankenhaus zum Nähen! Zip Zap ist dort dann die kleine Stelle zugenäht und ich schon wieder entlassen. Meine Teamkollegen warten schon auf meinen Bericht, wie es mir geht. Bestens, bin aber ein wenig schlapp und als das Endorphin aus meinem Körper weicht, kommen dann doch die Schmerzen langsam durch! Ibo lässt grüßen!

Fazit

Tolle Veranstaltung, die es nicht verdient hat, dass die Teilnehmerzahlen immer weiter zurück gehen!

Zwischen Party, Downhill und Marathon

Wir mögen die Stimmung im quirligen Willingen, da gibt es immer etwas zu sehen – ob auf dem Trail, auf der Partymeile oder einfach mittendrin im bunten Trubel. Hier gibt es die volle Bandbreite des Mountainbikesports: Downhiller donnern über Sprünge und Steinfelder, Endurobiker heizen technisch anspruchsvolle Trails hinab, Kinder sausen die Flowtrails runter, das Festgelände pulsiert vor Leben – und mittendrin wir Marathonfahrer.

110 Kilometer mit 3.100 Höhenmetern standen für uns auf dem Programm. Meine eigene Form? Eher bescheiden – aus welchen Gründen auch immer. Die Uhr zeigte schon im Vorfeld Tracking-Werte, die eine Teilnahme eigentlich nicht empfohlen hätten. Als wäre das nicht genug, war es am Renntag auch noch bitterkalt – Wetter, das mir so gar nicht liegt. Dennoch bin ich gut ins Rennen gestartet, schade dass ich am Ende der ersten Runde einen Reifen-Schleicher bekommen habe, da half leider auch die Luft in der Verpflegung nicht wirklich. Vielen Dank trotzdem an Simon. Und doch: habe mich durchgebissen, gekämpft – und gefinisht. Darauf bin ich tatsächlich ein wenig stolz.

Am Ende war es viel mehr als nur ein Rennen. Es war ein weiteres unvergessliches Wochenende mit meiner lieben Frau Nini, mit Gleichgesinnten, Freunden und Teammitgliedern. Und genau das macht solche Events so besonders: Der sportliche Anspruch tritt für mich zumindest in den Hintergrund, wenn man die Gemeinschaft und den Moment genießen kann.

Hervorheben kann man auch noch unsere Unterkunft, das Hotel Engelbracht ist ein kleines, aber feines Hotel mit sehr netten Besitzerinnen und einem mega tollen Frühstücksbuffet. Wir kommen gerne wieder.

Zum dritten Mal sollte es für mich in Willingen auf die mittlere Strecke gehen.

Die Wetter-Aussichten waren wie immer durchwachsen, am Renntag wurden wir dann aber doch von der Sonne positiv überrascht. Nachdem sich die Langstreckler auf den Weg gemacht hatten, waren wir pünktlich dran und starteten in den ersten Anstieg. In der folgenden steilen Abfahrt kam es bei hohem Tempo vor mir zu einem Massensturz mit teilweise schweren Verletzungen. Ich habe mich kurz um einen leichter verletzten Fahrer gekümmert und bin dann durchaus geschockt wieder zurück zum Renngeschehen.

Die neue Strecke hatte dann doch viele altbekannte Streckenabschnitte. Die Trails waren super zu fahren und der erste Streckenabschnitt war recht schnell abgespult. In der zweiten Runde wurde es dann insgesamt deutlich anspruchsvoller. Nach ca. drei Stunden wurden die Beine ziemlich schwer und der Magen flau, und ich war froh, dass ich heute nicht die dritte Runde gebucht hatte 😉. Das getestete Gel war anscheinend nicht die richtige Wahl. Der letzte sehr steile Anstieg vor dem Ziel war nicht fahrbar, das ging aber allen Fahrern so und es wurde fleißig geschoben. Anschließend ging es noch über einen flowigen Trail hinab ins Ziel.

Hölle, Hölle, Willingen.

Der diesjährige MTB Bike Marathon in Willingen war unser Austragungsort für die Vereinsmeisterschaft. Ich entschied mich für die Langdistanz, eine Länge von 110 km und rund 3100 hm. Es war ein unvergessliches Erlebnis, das mich sowohl körperlich als auch mental an meine Grenzen gebracht hat. Sie diente nicht nur als Herausforderung, sondern auch als wichtige Vorbereitung für die bevorstehende Salzkammergut Trophy in Österreich, wo ich für die A-Strecke (210 km, 7000 hm) „noch“ gemeldet bin. 

„Noch“, denn während ich die knackigen Trails und steilen Anstiege bewältigte, wurde mir klar, dass ich in Österreich nur die B-Strecke (127 km, 3750 hm) in Angriff nehmen kann. Denn Schmerzen, die mich in Willingen immer wieder unterwegs begleiteten, kann man auch durch besseres Training nicht verhindern – alles andere wäre ein Trugschluss und Auszuscheiden eine große Enttäuschung für mich.

Trotz der quälenden Momente während des Marathons, in denen ich manchmal an meine Grenzen stieß, war ich überglücklich, die Ziellinie zu überqueren. Meine Platzierung war hingegen reine Nebensache. Es war ein Gefühl der Erleichterung und des Stolzes, das mich durchströmte. Ich habe nicht nur meine Ausdauer getestet, sondern auch meine Entschlossenheit gestärkt.

Unser abendliches und gemütliches Vereinsbeisammensein rundete den erfolgreichen Tag würdig ab und ich blicke voller Vorfreude auf die Salzkammergut Trophy.

Trailrausch, Teamspirit & Taktik – unser Wochenende beim BIKE Festival Willingen

Donnerstagabend, Parkplatz Fahrerlager. Der Diesel des Wohnmobils summt noch nach, als wir – Nicole und ich – auf der Campingwiese zwischen Enduro- und Downhill-Bikern einparken. Willkommen in der Willinger Biker-Welt! Ich liebe diese einzigartige Atmosphäre: es riecht nach Kettenöl, Grillwurst und Abenteuer – und wir sind mittendrin.

Expo, Freunde und flowige Trails

Am Freitagvormittag zieht uns die Expo in ihren Bann. Carbon wohin das Auge schaut, Tech-Talks an jeder Ecke, Energy-Riegel mit unaussprechlichen Zutaten – und mittendrin: ein bekanntes Gesicht. Matthias, unser Weggefährte vom Cape Epic 2024, ist an diesem Wochenende ebenfalls mit von der Partie.

Am Nachmittag schwingen wir uns mit Matthias, Max (Best-Bike-Buddy der Extraklasse) und Nicole auf die Räder. Ziel: die GreenTrails. Willingens neues Highlight für alle, die Biken mit Stil und Flow bevorzugen. Was die GreenTrails ausmacht? Abwechslungsreiche Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, gebaut für maximalen Fahrspaß – von entspannt rollend bis spielerisch technisch, immer mit Aussicht auf ein dickes Grinsen im Gesicht.

Plan A: wir cruisen über Anlieger, fegen über kleine Sprünge, tauchen in den Wald ein – das ist der perfekte Ride, um sich auf den Marathon einzustimmen… wäre da nicht plötzlich der Regen. Und zwar nicht der nette Niesel – sondern die volle Sauerländer Gießkanne.

Plan B: Einkehr, Kaffee & Kuchen. Gespräche über alles und nichts. Bikephilosophie, Gabel-Setup, Kuchenranking. Ganz großes Kino… und dann endlich… Plan A

Teamspirit in der K1-Hütte

Am Abend trifft sich das Coffee & Chainrings-Team in der K1-Hütte. Zwölf Leute, darunter unsere Betreuercrew – und alle voller Vorfreude auf den nächsten Tag. Pasta, Pizza und Power-Talk. Die Vereinsmeisterschaft steht an, ausgetragen im Rahmen des Marathons. Kohlenhydratspeicher füllen, Startnummern richten, ein bisschen Taktik und viel Lachen. Der Abend wird nicht lang – denn der Wecker wartet schon in nicht ferner Zukunft.

Rennmorgen mit Höhen, Tiefen und Höhenmetern

Kikeriki…. 5:15 Uhr…. Coffee-Time und die für mich das perfekte Frühstück am Renntag: Reis, Hönig und Beeren. Gut geschlafen, gut gefrühstückt, und in Rennklamotten geht es raus. Sonnig, aber kalt – perfektes Rennwetter. Mein erster Start auf der Langstrecke, und das direkt im Block A1. Eigentlich wollte ich mit Schildi fahren – wir werden im Sommer das Swiss Epic gemeinsam rocken. Teamtraining also. Nur leider starten wir in unterschiedlichen Startblöcken. Zwei Minuten trennen uns. Unser Plan: getrennt durch den ersten Nadelöhr-Trail, danach wieder zusammenfinden. Ich komme gut durch – Abfahrt technisch, aber sauber – verlangsamt mein Tempo. Ich warte. Und warte. Rolle weiter, langsam. Kein Schildi. Kein Handy. Keine Infos.

Planänderung: Ich nehme wieder Fahrt auf und peile unsere Verpflegungsstation am Ende von Runde 1 an. Dort wartet Mira mit frischer Flasche und Gels – und Nini mit der erlösenden Info: Schildi fährt, ist aber weit hinter mir. Durchatmen.

Runde 2 beginnt – 2:14 auf der Uhr

Langsam meldet sich mein Rücken – mein persönlicher „Marathon-Gegenspieler“. Dank Coach Basti von dymance (Bike, Kraft, Mobilität – perfekt abgestimmt), habe ich die Schwachstelle besser im Griff als früher. Ich schalte einen Gang runter, fahre kontrolliert, gehe nur über die Schwelle, wenn das Gelände es wirklich verlangt. Die Strecke ist fordernd – abwechslungsreich, flowig, technisch. Wurzeltrails, Schotter, kurze Downhills, Ortsdurchfahrten. Klassisches Willingen, aber neu gedacht. In Runde 3 gesellen sich Krämpfe dazu – Klassiker. Wegatmen. Weitermachen.

Zieleinlauf mit Happy End

Nach 6:26:15 Stunden rolle ich ins Ziel. Der Regen hat wieder zugenommen, aber in mir scheint die Sonne. Nicole wartet bereits – sie hat die Kurzstrecke erfolgreich gefinished. Unsere Support-Crew? Wieder einmal Weltklasse. DANKE – ihr seid die BESTEN!

Küsschen, Zielverpflegung, heiße Dusche, starker Kaffee – alles in genau dieser Reihenfolge.

Krönender Abschluss

Am Abend treffen wir uns wieder – diesmal nicht im Startblock, sondern im Restaurant. Es gibt noch etwas zu feiern: Die Kür des neuen Vereinsmeisters. Ralf hat die Strecke als Schnellster (und leider mit Stunteinlage) gemeistert. Herzlichen Glückwunsch und gute Besserung an der Stelle. Und egal, wer am Ende auf dem Papier ganz oben steht – an diesem Wochenende haben wir alle gewonnen: an Erfahrung, Zusammenhalt und unzähligen Bike-Momenten. DANKE Coffee & Chainrings für ein weiteres unvergessliches Wochenende mit euch allen!

Auf bald – vielleicht in unserem Kaffeekränzchen oder somewhere else beim nächsten Trailtalk mit Koffeinschub!

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