Am Sonntag den 28.10. hat die Radsportabteilung des Spielverein Klinkum 1919 e.V. zur 7. internationalen Country-Tourenfahrt eingeladen. Um es vorweg zu nehmen, es war eine perfekte Radsportveranstaltung auf den Trails und Waldwegen im Naturschutzgebiet „De Meinweg“ zwischen Wegberg und Roermond.
Die Radsportabteilung des SV Klinkum (Wegberg) rief zur 7. internationalen CTF „Quer durch den Grenzwald“ und viele folgtem dem Ruf. Am Ende des Tages konnte der SV Klinkum 400 Teilnehmer auf die tolle Strecke schicken, darunter 150 Teilnehmer aus den Niederlanden und Belgien. Es war die größte Teinehmeranzahl bei einer CTF am linken Niederrhein 2018.
Mit Bas Peters und Marc Weisshaupt gaben sich auch zwei Ex-Profi-Radfahrer die Ehre. Mit einem sechsjährigen Jungen und einem siebenjährigem Mädchen war auch der ganz junge Radnachwuchs unterwegs. Die Rahmenbedingungen waren perfekt, es war sonnig und kühl und gegen den aufkommenden Wind konnte man sich gut auf den Trails im Wald verstecken.
Von Anfang an perfekt organisiert
Da Klinkum nur 7km von meinem Heimort entfernt ist, machte ich mich morgens gegen 8:30 Uhr bei knackigen 3 Grad mit der örtlichen Radsport-Crew auf den Weg. Schon beim Betreten des Vereinsheims konnte man merken, dass hier Profis am Werk sind. Es gab zwei Office-Tische, einen für die „Hobbyfahrer“ und einen für die „Wertungskartenfahrer“. Auch für das leibliche Wohl wurde direkt gesorgt, es gab reichlich Kaffee und belegte Brötchen.
Nach der Abgabe der obligatorischen Teilnahmegebühr gab es eine professionelle Startnummer samt Kabelbindern. Nachdem diese an den Rädern befestigt war ging es auf die tolle Strecke. Dabei war unser Haufen ein bunt gemixstes Podburi. Dabei war 26 Zoll, 29 Zoll, Carbon und Alu, ein waschechtes, schweres Trail-Fully und einer mit einer ausgefallenen Hinterradbremse. Aber es war eine lockere Tourenfahrt ausgerufen, was das bedeutet ist Euch allen klar!
Eine wunderbare Strecke
Die Organisatoren haben aus den in Deutschland begrenzten Möglichkeiten das Beste heraus geholt und in den Niederlanden die Besten Trails zusammen gestellt. Obwohl die Strecke zu 90% über meine Hometrails führt, war die die Zusammenstellung für mich ein absolutes Highlight. Es wurden zwei Strecken angeboten, 39km und 56km.
Wir starteten auf Waldwegen durch den Wegberger Busch in Richtung holländische Grenze. Kaum hatten wir diese passiert ging es schon auf die ersten Trails. Nach kurzer Zeit stand ein verlorener Mountainbiker am Rand, an dessen Rad die Kette gerissen war. Natürlich bot ich sofort meine Hilfe an und reparierte die Kette. Allerdings erst nach dem wir einen anderen Kollegen um einen ordentlichen Kettennieter baten, denn der des Geschädigten war ein Billig-Produkt und nicht zum Entnieten zu gebrauchen.
Nach der kurzen Pause machten wir uns wieder auf die Trails und Waldwege, besonders zu nennen wäre hier der „Broken Chain-Hill“, die Locals werden ihn kennen. Wir fuhren ihn von der steilen Seite an, aber auf Grund der sandigen Verhältnisse schaffte es keiner von uns den höchsten Punkt auf dem Rad sitzend zu erreichen. Die Strecke führte uns weiter in Richtung der Verpflegungsstelle am Restaurant „De Boshut“.
Über eine Sache habe ich mich dann doch geärgert: es gibt immer wieder einige Fahrer, die sich unsozial auf der Strecke verhalten. Man kann ruhig auch schnell fahren, obwohl es kein Rennen ist, aber trotzdem sollte man sich bemerkbar machen wenn man überholt. Das sorgt dafür, das alle Abends wieder gesund zuhause sind. Ein kurzer Hinweis, dass man überholt und eventuell sogar auf welcher Seite ist immer toll!
Dreh- und Angelpunkt Verpflegungsstelle
Am Restaurant „De Boshut“ hat der SV Klinkum die Verpflegungsstelle aufgebaut. Diese Verpflegungsstelle hatte die Qualität, die ich sonst nur von belgischen CTFs gewohnt war. Es gab ein reichhaltiges Buffet, auf dem alles geboten wurde, von Kuchen über herzhafte Schnittchen bis hin zu Nüssen. Es fehlte an Nichts. Auch bei den Getränken war die Auswahl groß, Highlight war bei der Kälte natürlich die heiße Brühe und der heiße Tee.
Die Verpflegungsstelle war aber auch die Streckenteilung zwischen 39 km und 56km. Das schöne war, dass die 56km Runde eine Schleife über die besten holländischen Trails bot, die wieder an der Verpflegungstelle endete. So hatte man die Möglichkeit sich zwei Mal zu stärken! Besonders zu erwähnen sei an dieser Stelle, dass man auch hier starten konnte, besonders atraktiv für unsere niederländischen Nachbarn, die dadurch einige Kilometer Anreise sparten.
Nach dem wir einige Zeit die großartige Stimmung von Teilnehmern und Helfern genoßen hatten, teilte sich unsere Gruppe auf. Alex und ich machten uns auf die 56km Schleife, der Rest begab sich auf den Heimweg.
Trails Deluxe und es artet wieder aus
Wer sich die 17km Zusatzschleife nicht gegönnt hat, hat das Beste verpasst. Auf dieser Schleife haben die Streckenplaner vom SV Klinkum die coolsten Trails im „Lusenkamp“ zu einem Feuerwerk für Mountainbiker zusammen gestellt. Dabei wurde alles geboten, sandige Uphills, kurze Abfahrten und flowige Waldtrails. Letztere waren dann auch ausschlaggebend für eine Tempoverschärfung.
Leider oder glücklicher Weise, man weiß es nicht genau, befanden wir uns plötzlich in einer kleinen Gruppe, die scheinbar vergessen hatte, dass es keine Start/Ziellinie gab. Ausschlaggebend war ein Mitfahrer mit einem tollen Gravel-Bike, der ein zügiges Tempo vorgab und alle hängten sich dran. Konnte er auf den etwas breiteren Trails die Vorteile seines Bikes ausspielen, übernahm ich auf den engeren und verwinkelten Trails die Führungsarbeit.
Es war eine tolle Gruppe auf tollen Trails. Dank dem SV Klinkum habe ich „meine“ Trails neu kennen gelernt. Zurück an der Verpflegungsstelle, gnoßen wir kurz ein wärmdes Getränk und begaben uns dann auf den Rückweg, meist über breite Waldwege unterbrochen durch kurze Trails und begleitet von herbstlich kaltem Gegenwind.
Zurück am Vereinsheim des SV Klinkum konnten wir noch einmal das auch dort tolle Buffet genießen. Es gab eine reichhaltige Kuchenauswahl und für die ganz hungrigen eine leckere Erbsensuppe mit Würstchen.
Ein toller Tag in heimischen Wäldern
Wie immer bleibt zum Schluß Danke zu sagen. Die Organisatoren und Helfer des SV Klinkum haben nicht nur eine Highlightstrecke zusammen gestellt, sondern auch einen Maßstab in Sachen Verpflegung und Organisation gesetzt. Die Strecke war toll beschildert und die Variante mit zwei Startpunkten bot große Flexibilität für die Teilnehmer. Eine Veranstaltung die in keinem Terminkalender fehlen sollte. Bis zum nächsten Jahr!