Vor ungefähr einem Monat habe ich das letzte Mal über meine Befindlichkeit geschrieben. Anlass war der Sturz bei der Vennbiker-Tour. Jetzt ist es mal wieder Zeit etwas schriftlich zu digitalisieren. Dabei spielt der Jahreswechsel keine Rolle, obwohl die verschiedenen Jahresrück- und ausblicke mich dazu motiviert haben.

2017 01 01 16.20.25

Wer mich kennt weiß, dass ich mir relativ wenig aus Feiertagen mache. Weihnachten und Ostern könnten meinetwegen abgeschafft werden, der Jahreswechsel ist notwendiges Übel, das eine Jahr geht, das andere Jahr kommt, nicht mehr, nicht weniger. Übrigens mache ich mir auch nicht viel aus meinem Geburtstag, wieder ein Jahr älter, nicht mehr und nicht weniger. Die Geschenke zu den jeweiligen Anläßen für mich sind auch nicht notwendig, was ich brauche, leiste ich mir das Jahr über, je nach finazieller Lage.

Bei Vielen ist es so, dass der Jahrwechsel auch die Sichtweise auf die Dinge fokusiert, diese bewertet und eventuell verändern lässt. Die „guten Vorsätze“! Wie lange diese guten Vorsätze dann halten, liegt an der persönlichen Einstellung und wie Ernst man es mit diesen Vorsätzen meint. Passend dazu bieten Fintnessstudios 1-Tages-Verträge inclusive 2 Selfies an.

Für mich war der Zeitpunkt mein Training und meine Einstellung zum Sport zu überdenken, und damit der Jahreswechsel, irgendwann im November. Da habe ich eine längere Phase mit wenig Sport eingelegt. Nach dieser Pause war mir klar: der Druck muss weg. Der Druck Jahresziele zu erfüllen, der Druck bestimmte Trainingseinheiten zu machen. Diese Einstellung zieht sich auch wie ein roter Faden durch meine Twittertimeline.

Motivationspool Twitter

Der erste Blogeintrag, der mir dazu aufgefallen ist, ist der von Eric aka „Schnelle Beine“ der vom einfach glücklich sein schreibt. Er trifft es relativ genau, immer schneller, weiter, höher, warum? Warum sich dem Druck aussetzen? Daniel aka „Endurange“ kommt zu einer ähnlichen Erkenntnis bei der Frage 2016 … so what?. Und ein Begriff der mir immer wieder begenet, ist die Achtsamkeit. Ein wichtiger Begriff, ganz besonders für einen Sportler. Achtsamkeit gegenüber den eigenen körperlichen Signalen, aber ganz besondes auch Achtsamkeit gegenüber den eigenen mentalen Signalen. Dazu gehört auch ein weiterer Artikel von Eric über die Dankbarkeit gegenüber sich selber, den ich auch sehr treffend finde.

Ich habe also meine Einstellung überdacht und geändert. Der erste Punkt, bei dem ich mir den Druck genommen habe, war mein Kilometer Jahresziel auf dem Rad. 9000 Kilometer waren angepeilt, Strava gibt einem da ja auch eine schöne Prognose vor, wie weit man vor oder hinter dem Ziel ist. War ich im Oktober noch weit vor meinem Ziel mit 350 Kilometer Guthaben, waren es nach meiner Sportpause plötzlich 300 Kilometer im Saldo.

Einfach mal loslassen

Verschiedene Umstände im Berufs und Familienleben brachten mich aber dazu, mir darüber keine Gedanken zu machen. Beruflich bin ich in den letzten Monaten öfter Vollzeit eingesprungen, hab aus meinen täglichen 2 Arbeitsstunden mal eben tägliche 11 Arbeitsstunden gemacht. Das hat dazu geführt, dass ich auch weniger Sport machen konnte, das wiederum dazu geführt hat, dass sich der mentale Druck erhöht hat, das Kilometerziel nicht zu erreichen. Dazu kam dann noch der anstehende Winterpokal auf MTB-News.de, bei dem ich mit den Vennbikern beim letzten Mal den 3. Platz in der Strava-Teamwertung raus gefahren hatten. Aber diesen Druck wollte ich diese Saison nicht, also löste ich mich davon und erteilte meinen Vennbikern schon früh eine Absage im Team mit zu fahren. Und auch von meinem angestrebten Jahresziel löste ich mich. Ich habe mir klar gemacht, dass dieses Ziel nur mit allergrößten Anstrengungen erreichbar ist und dass der Spaß dabei auf der Strecke bleiben würde. Achtsamkeit eben!

Ziele ja, aber anders

Das Ziel ließ ich aber erst Mal auf Strava stehen, ein bisschen Bürokratie gönnte ich mir dann doch. Als ich dann am 1.Januar 2017 sah, dass ich 8870 Kilmeter gefahren war, regte sich schon ein gewisses Unverständins gegenüber mir selbst, die 9000 dann doch nicht geschaft zu haben. 130 Kilometer wären grundsätzlich locker drin gewesen, wenn nötig an einem Tag auf dem Rennrad. Aber sei es drum, das Jahr war gelaufen. Meine erste Handlung 2017 in den Strava-Einstellungen war das Kilometer-Ziel zu löschen. Ich setze mir 2017 keine Ziele in Form von Kilometern oder Stunden. Basta. Ziele werden die einzelnen Wettkämpfe sein, ich sollte allerdings anmerken, dass ich noch für keinen einzigen angemeldet bin. Die üblichen Verdächtigen schwirren schon in meinem Kopf rum, verschiedene MTB-Rennen, dazu wird vielleicht noch der ein oder andere Rennrad-Event kommen und Lauf-Events gibts ja auch noch. Ein spezielles Ziel ist, mein bike2work im Sommer mal als run2work zu machen, das würde der Strecke eines Halbmarathons entsprechen, aber bis dahin ist noch viel Lauftraining angesagt. Also Ziele sind genug vorhanden.

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Seltsamer Weise sorgt die geänderte mentale Einstellung dafür, dass ich mehr und intensiver Sport mache. Und scheinbar gilt bei mir die Devise mehr ist mehr, denn seit ich jeden Tag Sport mache, habe ich ein besseres Körpergefühl mit weniger muskulären Schmerzen und besserer Erholung. Eventuell trägt aber auch die Mischung der Sportarten dazu bei, denn ich laufe jetzt häufiger, als ich das früher getan habe. Das Laufen hilft mir meine Atmung zu verbessern, denn auf dem rad atme ich häufig sehr verkrampft, das kann ich beim laufen nicht, da muss ich wirklich gleichmäßig tief ein und ausatmen. Bei den Einheiten achte ich auch nicht mehr intesniv drauf, in welchem Trainigsbreich ich mich befinde, wenn ich Lust auf ballern hab, egal ob beim Radfahren oder Laufen, dann tue ich das, auch wenn es mal zwei Tage hintereinander ist. Ich fühle mich momentan extrem wohl!

„Meine“ Podcaster

Zum Schluß möchte ich noch auf zwei Spezialisten aus meiner Twittertimeline zu sprechen kommen: der Flo aka der Trailgrantler aka @dermitdemhut und Sascha aka @trailrunnersdog. Der Flo macht mir ja schon länger Spaß mit seinem Schnaufcast und der Sascha hat jetzt auch mit seinem Trail Running Podcast angefangen. Beide höre ich immer beim laufen, weil das sehr motivierend wirkt und weil es einfach dafür sorgt, dass ich das Gefühl hab der jenige würde gerade mit mir laufen. Allerdings finde ich, dass Sascha das auch wieder beim Laufen aufzeichnen sollte, denn so wird es viel authentischer und auch interessanter, weil man nicht die Möglichkeit hat, lange zu überlegen, sondern drauf los quatscht.

Eins haben beide gemeinsam, sie quatschen nicht weiter, wenn Leute in ihrer Nähe sind. Warum? Die meisten in unserer Twittertimeline sind mit einer gesunden Portion Egozentrik ausgestattet, ansonsten würden wir nicht so viel Spaß haben. Mich würde das nicht weiter stören, wenn mir jemand beim Podcasten entgegen kommt, soll er doch blöd gucken und sich seinen Teil denken, ist doch Latte! Ich musste letztens laut lachen, als ich bei Saschas Poscast an die Stelle mit dem bärtigen Sandalenträger und dem Kniefall kam, da könnte ich mir das Lachen auch nicht verkneifen und es wäre mir egal gewesen wer dann in meiner Nähe ist. Aber das nur als Anmerkung, macht beide weiter so, es berreichert unser mediales Portfolio!

Und damit genug für heute, ich wünsche Euch für die kommende Zeit viel Erfolg bei allem was Ihr macht!

Eure Diva

 

5 Gedanken zu „Jahreswechsel, ja und? Befindlichkeitsprotokoll #8“

  1. Moin Ansgar,

    freut mich dass mein dilettantischer und qualitativ minderwertiger Podcast gut ankommt :)

    Gruß
    Sascha

      1. Ja das denke ich allerdings auch, nichts gegen die anderen Formate aber ich finde der #schnaufcast von Flo hatte einfach in der Landschaft gefehlt und ich kupfer das jetzt einfach rotzfrech ab :)

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