Und plötzlich war sie da, die Herbst Depression. Die Diva in Höchstform. Wetter doof, Trainingsplanung doof, Motivation doof, Fußgelenke doof, Kommunikation doof, Twitter doof, Facebook doof, Daniel doof, Coffee&Chainrings doof, alles doof. Befindlichkeit, aufgeschrieben ohne doofe Yoast Lesbarkeit und ohne doofe Yoast Analyse. Mir doch egal!

Plötzlich ging mir alles auf den Sack. Auslöser war vermutlich mein Körper. Ich habe mich definitiv mit dem Nachtlauf in Mönchengladbach über 10 Kilometer übernommen. Mein Körper dankt es mir mit schmerzenden Knöcheln und schmerzenden Knien. Ich kann kaum laufen ohne dass es schmerzt. #mimimi vom Feinsten. Aber Diva ist ja hart im nehmen, Schmerzen werden normaler Weise mit Bewegung bekämpft, also schieben wir doch noch mal 7 Kilometer Laufen hinter her. Alter, war das zäh. Sorgt natürlich nicht für positivere Einstellung. Und für mehr Schmerzen.

Irgendwann kommt Daniel mit seiner Übermotivation. Neues Rad, neuer Trainingsplan, neues Ziele, neue Jahresplanung, neue Motivation. Und bei der Diva? Beide Räder verschlissen und kein Geld, Jahresplanung völlig unplanbar, Ziele was ist das? Dämlich!

Die Twitter-Gemeinde ist auch nicht besser, alle planen 2017, melden sich innerhalb von 6 Stunden für 18 Events an, laufen, fahren Rad, kaufen sich neue Räder, neue Schuhe, och Manno!

Ich will nix mehr mit Euch zu tun haben, ich zieh mich zurück, Schluß mit lustigen Posts und Bildern, ich like nix mehr, ich retweete auch nix mehr, kommentieren tu ich auch nicht mehr, Anteilnahme tssss, nicht mit mir! Ma gucken ob es jemandem auffällt!

Nee, fällt keinem auf! Keine Reaktion! So sieht soziale Interaktion aus? Kaum ist man n paar Tage weg, ist man vergessen? Na toll, die Depression wird depressiver. Na gut ist es halt so! Ich kann auch ohne Euch! Scheinen meine ganzen Aktionen ja unnötig zu sein!

Rückzug! Konzentration auf die Familie, Pause vom Radfahren und Laufen. Das macht den Kopf frei.

Irgendwann breche ich die Funkstille zu Daniel. Ich klage ihm mein Leid, mache ihm Vorwürfe. Daniel kontert und öffnet mir die Augen, meine Depression hat meinen Blick vernebelt. Er war immer da, hat Hilfe angeboten und ich habe nicht reagiert und es nicht erkannt. Die Diva hatte nur sich im Blick und verfiel in Selbstmitleid.

Das schätze ich an Daniel, er sagt sachlich seine Meinung ohne verletztend zu werden, im Gegensatz zur Diva. Und er ist nicht nachtragend, die Dinge werden besprochen und gut ist.

Es ändert auch meine Sicht der Dinge, ich freue mich wieder mit ihm auf sein neues Rad, ich bin froh dass er motiviert ist, das nächste große Ziel anzugehen. Wir fangen wieder an Dinge zusammen zu planen. Meine persönliche Planung für 2017 stelle ich erst mal hinten an. Ist grad keine Zeit für und das ist dann halt so. Meine Räder funktionieren auch so noch ganz gut, warte ich halt bis Geld da ist. Und auch hier ist Daniel wieder mit Hilfe zur Stelle.

Mein Körper tut auch noch weh, aber es wird besser. Die Pause hat gut getan, der Wiedereinstieg um so mehr.

Dass ich bei Twitter und Facebook nicht vermisst werde, macht mir auch nichts mehr aus. Schließlich beteilige ich mich nicht um Anerkennung zu bekommen, sondern weil ich es gerne mache. Wenn das eine einseitige Beziehung ist, dann ist auch das halt so!

Die Diva hat sich wieder beruhigt, übrigens ganz ohne Snickers!

3 Gedanken zu „Herbst Depression Befindlichkeitsprotokoll #4“

  1. Hey Ansgar,
    die Offseason ist doch genau dafür da. Einfach mal abschalten und den Fokus weg vom Training und dem Sport.

    Motivationslöcher haben wir alle mal…und ich habe dich tatsächlich vermisst, warum ich nix gesagt habe? Siehe oben. Inaktivität gehört eben auch mal dazu.

    Gruß
    Sascha

  2. Pingback: Die Lieblingsblogs Folge 39 - Coffee & Chainrings

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