Etappe 1 | NAUDERS – RESCHENSEE

  • 51,25 Kilometer
  • 2209 Höhenmeter
  • Level 4/5

Von Nauders zum Reschensee – für Genussradler ist das eine schnelle Spritztour zum Kaffeetrinken am See-Ufer. Wer allerdings mit dem Mountainbike hierher kommt, ins Gebiet der 3-Länder-Enduro-Trails, wird nie im Leben daran denken, über den Radweg abzukürzen. Das Netz an Mountainbiketrails im Dreiländereck zwischen Österreich, Italien und der Schweiz genießt einen exzellenten Ruf und das 3-Länder Enduro Race ist jedes Jahr ausgebucht

Die Racer stehen auf das erdige, ruppige Terrain. Wer hier zum Biken geht, muss mit Wurzeln und Steinen auskommen und darf sich von Absätzen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Aber es sind nicht alle Trails so anspruchsvoll, dass sie ausschließlich Enduro-Racern mit besten Skills vorbehalten sind. Deswegen passen die Trails auch für die Transalp und durch die Nähe der beiden Etappenorte bietet sich erstmals die Chance, sich im Revier ein wenig mehr umzusehen als die Jahre zuvor. In Nauders geht es vom Start weg bergauf, zunächst auf der oberen Pitsche, einem Panoramaweg über dem Ort. Das Ziel des ersten Anstiegs ist Bergkastel, die Bergstation des Skigebiets von Nauders. Ab der Valdafuralm, überm Wald, bieten sich bald freie Blicke in die Berge. Von hier rumpeln ein Wiesenpfad und ein ruppiger Karrenweg noch einmal knackig hinab zur Goldseehütte. Da verliert man zwar ein paar Meter, aber die kurze Abwechslung bergab macht den Anstieg kurzweilig. Am höchsten Punkt wartet eine lässige Flow-Trail-Kombination, der Bergkastel-Trail zur Stieralm und der Plamort-Trail von der Stieralm über das Hochmoor zur italienischen Grenze. Nach Passage der alten Panzersperre ist bereits einer der besten Panorama-Plätze der 2023er Transalp erreicht. Jetzt ragt die weiße Gletscherkappe des König Ortler, mit 3905 Metern Höhe der größte aller Tiroler, weit hinten über dem Reschensee auf, der einem hier oben zu Füßen liegt. Hier beginnt eine rasante Abfahrt hinab zur Etschquelle und zum Ufer in Reschen. Der zweite Anstieg des Tages kann beginnen. Über die Reschener Alm führt der Weg ins Rojental und weiter hinauf nach Schöneben. Das ist nach Bergkastel die zweite Bergstation des Tages und einer der größten Trail-Verteiler des Reviers. Wir nehmen jetzt den Oberen und Unteren Spin-Trail. Und die Federung darf jetzt richtig arbeiten, weil diese Trails, wie oben schon angedeutet, gepflegt, aber nicht planiert werden. So hoppelt man voller Konzentration und Reaktionsbereitschaft hinab zum See und nimmt, weil er quasi auf dem Weg liegt, am Ende noch den Haider Flow Trail mit, der einen nochmal etwas durchrüttelt und mit müden Händen in St. Valentin auf der Haide ausspuckt. Die Arme dürfen sich jetzt etwas ausruhen, die Beine allerdings noch nicht. Die müssen noch die Staumauer des Reschensees erklimmen und die letzten vier flachen Kilometer ertragen – zur Ziellinie am berühmten versunkenen Kirchturm in Graun. Etappe 1 auf bike-transalp.de



19.01.23 | Downloads: 2.284

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