43 Kilometer, eine Strecke, zwei Orte: Greven und Versmold. Und ein Mountainbike, das regelmäßig das Auto ersetzt.
Seit der Zeitumstellung pendle ich ein- bis dreimal pro Woche mit dem Rad von meiner Freundin in Greven zur Arbeit – und habe damit eine Lösung gefunden, die Arbeitsweg, Training, Alltag und Paarzeit optimal miteinander verbindet. Das Ganze ist nicht nur effizient, sondern auch abwechslungsreicher, als man bei „Straße, Straße, Straße“ vermuten würde. Denn wenn abends etwas mehr Zeit bleibt, bietet sich sogar ein Abstecher durch den Teutoburger Wald über Teilabschnitte des Hermannsweg an.
Statt Stau: Training auf dem Weg zur Arbeit
Die Strecke ist simpel: Start in Versmold, Ziel in Greven (oder umgekehrt) – genauer gesagt in der Nähe des Flughafens Münster/Osnabrück (FMO). Mit dem Auto dauert die rund 45 Kilometer lange Strecke je nach Verkehr etwa 35 bis 45 Minuten. Auf dem Mountainbike bin ich etwa 95 Minuten unterwegs – je nach Route auch länger.
Trainingsplan inklusive – aber mit Köpfchen
Das Pendeln erfolgt nicht planlos. Ich nutze die Fahrten gezielt für verschiedene Trainingsinhalte, die mir mein Coach Marian Kopfer von Training mit Köpfchen schreibt. Meist ist eine der beiden Fahrten (Hin- oder Rückweg) als Grundlageinheit geplant, die andere beinhaltet Intervallblöcke – und genau das macht mir am meisten Spaß!
Das Ergebnis: Zwischen 85 und 260 Kilometer pro Woche – allein durch den Arbeitsweg. Ein solider Beitrag zur Form. Natürlich ersetzen die Pendelfahrten nicht die längeren Einheiten am Wochenende, aber sie schaffen Freiräume für Zeit mit Freundin und Freunden.
Nicht nur funktional: Pendeln mit Aussicht
Trotz Trainingsfokus hat die Strecke ein paar echte Highlights:
- Sonnenauf- und manchmal auch -untergänge über dem Münsterland – so eindrucksvoll, wie man sie aus dem Auto nie erleben würde
- Startende und landende Flugzeuge am FMO – direkt über dem eigenen Kopf
- Die Überquerung des Dortmund-Ems-Kanals – fast schon meditativ
- Und natürlich der Mix aus Straße, Radwegen und kurzen Gravelpassagen, der jede Fahrt ein bisschen anders macht
Fazit: Pendeln funktioniert – wenn man es richtig angeht
Klar, es kostet Überwindung, morgens um 6 Uhr aufs Rad zu steigen, während andere noch ihren zweiten Kaffee genießen. Aber die Kombination aus sinnvoll genutzter Zeit, effektivem Training und der täglichen Portion Frischluft ist kaum zu schlagen.
Wer regelmäßig pendelt, braucht abends nicht auf die Rolle – und spart sich den Stress im Auto. Stattdessen gibt’s Spaß und gute Laune an der frischen Luft, Wattwerte, Wettereindrücke und manchmal auch nasse Füße. Aber das gehört eben dazu.