In den letzten Wochen ist mir bewusst geworden, dass ich endlich wieder im Gleichgewicht bin.
Körperlich fühle ich mich stabil, der Kopf ist klar, und die Freude am Sport – am einfach Draußensein und Bewegen – ist zurück. Der Winter darf diesmal kommen, aber den Blues kann er behalten.
Im letzten Jahr war das ganz anders. Der Unfall vor genau einem Jahr hat mir die komplette Winterpause verhagelt – von einem Tag auf den anderen war alles gestoppt. Statt Training, Struktur und Draußensein hieß es plötzlich: Pause, Schonung, Geduld. Diese Zwangsruhe hat mich mehr mitgenommen, als ich anfangs wahrhaben wollte. Der Körper war geschwächt, der Kopf leer – und der Winterblues hatte mich fest im Griff. Motivation? Fehlanzeige. Selbst kleine Dinge fühlten sich schwer an.
Und als wäre das nicht genug, kamen noch ein paar zusätzliche Baustellen dazu: Eine Entzündung im Darm, die wohl schon länger mein System durcheinander gebracht hat. Schlechter Schlaf, der mich zermürbt hat. Wechseljahre, die sich trotz Hormontherapie einfach nicht stabilisieren ließen – Hormone waren für mich nicht das Richtige. Heute habe ich dank gezielter Nahrungsergänzung und pflanzlicher Unterstützung die Wechseljahre endlich im Griff.
Rückblickend wundert es mich fast, dass ich mich überhaupt aufraffen konnte…
Alles Schnee von gestern!
Ich habe die Themen angegangen, eins nach dem anderen, und endlich das Gefühl, dass mein Körper und ich wieder im selben Team spielen. Der Schlaf ist gut, die Energie da, die Stimmung stabil. Ich laufe regelmäßig, mache mindestens einmal pro Woche Zirkeltraining, Yoga und vor allem – ich sitze endlich wieder regelmäßig mit Freude auf dem Rad. Kein Zwang, kein Druck, sondern Lust auf Bewegung, Geschwindigkeit und Natur.
Marc – mein Mann und Bike-Buddy – ist wie immer an meiner Seite. Er motiviert mich, zieht mich raus, wenn der Schweinehund doch mal laut wird, und erinnert mich daran, warum wir das alles überhaupt machen: Weil wir’s lieben.
Training mit JOIN
Ab nächsten Monat gibt es noch eine spannende Unterstützung für meinen Weg: Ich werde mit der Trainingsapp JOIN arbeiten. Die App erstellt individuelle Trainingspläne, passt sich meinem Fitnesslevel an und hilft mir, noch strukturierter auf mein Ziel hinzuarbeiten. Ich freue mich riesig darauf, meine Erfahrungen damit zu teilen und jeden Fortschritt festzuhalten – das motiviert zusätzlich, den Winterblues endgültig links liegen zu lassen.
Mein nächstes großes Ziel steht fest
Das Gravel Race am Wörthersee. Letztes Jahr hieß mein Motto „Catch Gralf“ – und es war eines meiner ersten echten Erfolgserlebnisse nach einer langen Durststrecke. 2026 lautet das Motto „Beat Gralf“. Ich bin für die 135 km-Distanz gemeldet, und diesmal will ich sie nicht nur schaffen – ich will sie genießen. Kilometer für Kilometer.
Weibliche Komplizin
Seit Kurzem ist Rebekka im Coffee-&-Chainrings-Team dabei – und sie wird am Wörthersee ebenfalls an den Start gehen, um den Gralf zu fangen. Damit habe ich endlich eine weibliche Komplizin an meiner Seite, mit der ich mich über Training, Vorbereitung und den Weg dorthin austauschen kann. Das macht das Ganze noch besonderer – geteilte Vorfreude ist schließlich doppelte Motivation.
Träume brauchen Antrieb
Einer meiner großen Wünsche wäre, irgendwann beim Wines2Whales-Rennen in Südafrika an den Start zu gehen. Ein Etappenrennen für Teams, pure Landschaft, harte Arbeit, große Emotionen. Ob 2026 oder später – der Gedanke daran treibt mich an, wenn die Motivation mal ein Päuschen macht.
Winterblues? Diesmal ohne mich!
Der Körper funktioniert, der Kopf spielt mit, das Herz hat Feuer gefangen. Nach all dem, was war, ist das das größte Geschenk. Also: Kette rechts, Kaffee schwarz und Blick nach vorn.






