Schlagwörter:

Von Andermatt aus steigst du über Oberalp-, Lukmanier-, Nufenen- und Furkapass – mehr als 5.000 Höhenmeter. Vier Pässe, unzählige Eindrücke. Und am Ende dieser Fahrt: ein Glücksgefühl, das man nicht kaufen kann. Nur erleben.

Das Alpen-Brevet ist kein Rennen und soll als Genusstour gefahren werden. Am Vortag unterhalte ich mich noch nett mit Karl Platt über die Tour und erzähle was von Windschatten und 30er Schnitt! Ich hatte mich eigentlich mit einigen Vereinskollegen zum Alpen-Brevet angemeldet, doch jetzt stehe ich allein hier um 6:15 Uhr bei Minusgraden…

Der Startschuss fällt und die Meute macht sich auf, den ersten Pass zu erklimmen. Genusstour? Pustekuchen! Es wird gebolzt und ich lasse mich verleiten und bolze mit… Fahre in einer der Spitzengruppen mit, komplett am Anschlag! Aber nach dem Pass geht es ja bergab und ich kann mich erholen – denkste, auch das klappt nicht. Es wird weiter am Gas gedreht und ich muss dann auch noch Löcher zufahren, da ich zu ängstlich durch die Kurven fahre!

Am zweiten Pass kann ich meine Gruppe nicht mehr halten und muss reißen lassen. Vielleicht kann ich die Gruppe ja in der Abfahrt wieder einfangen? Tatsächlich, kurz vor der Verpflegung habe ich sie wieder! Was auch gut ist, denn im Windschatten kann ich mich ein bisschen erholen. Bevor wir zum dritten Pass kommen, verpflegt mich Sabine.

Meine Durchschnittsgeschwindigkeit liegt nach 137km noch bei 32km/h… doch jetzt kommen die steilen langen Anstiege! Muss drei Gänge zurückschalten, sonst würde ich vermutlich demnächst einfach vom Rad kippen. Der Pass steigt bis auf über 2.400m über Null, wobei der Anfang am schlimmsten ist. 50hm geschafft von 1.500… 750hm hört sich dann schon besser an. Bei den letzten 100hm steigt auch die Vorfreude auf die Abfahrt und ab und zu kann ich auch mal die Landschaft genießen, denn die ist überwältigend!

In der Abfahrt frage ich mich, wieso wir soweit runter fahren? Hatte im Kopf, dass zwischen den beiden letzten Pässen nur 500hm zu bewältigen sind, habe ich mich aber wohl getäuscht, denn ss sind wieder über 1.000hm, um den Furkapass zu erklimmen. Irgendwie gelingt mir aber auch dieser Anstieg, auch wenn es scheint, als wolle er nie enden.

Dann rausche ich Andermatt entgegen! Muss noch zwei Stops einlegen, da ein Marschall im Motorrad um mich kreist und ich mich mich nicht traue, über die roten Ampeln zu fahren. Auch Bahnschranken versperren mir noch kurz vor Andermatt den Weg.

Ohne Gruppe mach der starke Gegenwind die letzten km noch mal anstrengend. Doch dann ist es geschafft! Man wird herzlich mit Namen auf dem Zielbogen empfangen!

Fazit: Ganz schön anstrengend – und an einen 30er Schnitt ist nicht denken!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert