Mein Blog-Beitrag beginnt an Weihnachten des letzten Jahres. Bekanntlich blickt man ja an den ruhigen und besinnlichen Tagen auf das zurückliegende Jahr. Und so sitze ich etwas enttäuscht neben dem Weihnachtsbaum und bin nicht zufrieden mit dem sportlich Erreichten.

Dabei kann ich mich eigentlich nicht beschweren – ist doch alles so gelaufen, wie ich es mir vorgenommen habe: Nach der Transalp und einem guten 24h Rennen in Duisburg in 2023, beides auf dem MTB, hatte ich mir für 2024 außer der Teilnahme an den Cyclassics in Hamburg nichts vorgenommen. Einfach nur chillen und Radfahren nach Lust und Laune. Und was soll ich sagen? Genau so verlief das letzte Jahr dann auch. Ohne Wettkampf, ohne Highlight. Genauso wie geplant. Zielsetzung und Motivation sind also doch entscheidend, das spüre ich zum erstem Mal recht deutlich.

2025 startet gut. Ich buche ein Trainingslager auf Mallorca Ende März zur Vorbereitung auf die 24h Rennen am Alfsee (Mitte Mai) und im Stöffel Park (Anfang Juli). Auch die Cyclassics sowie zwei Long-Rides (>300km) sollen es in diesem Jahr wieder sein.

Leider hat das Leben andere Pläne und so verliere ich Ende Februar mit meiner Oma recht unerwartet einen echten Herzensmenschen in meiner Heimatstadt Hamburg. Bis heute habe ich daran noch zu knabbern. 500 Jahreskilometer stehen zu diesem Zeitpunkt auf der Uhr. Deutlich hinter dem Plan und mit schweren Beinen komme ich aus dem Winter.

Trainingslager Mallorca

Also alles auf Angriff auf Mallorca und mit Gewalt in Richtung Alfsee. Die Woche mit dem Philipps Bike Team an der Playa de Muro läuft gut. Hotel, Touren und Menschen, welche ich kennenlernen durfte, sind top. Kommt aber bitte bloß nicht auf die Idee, euer eigenes Rad mit auf Reisen zu nehmen. Es ist den Aufwand nicht wert und ich blicke noch heute auf diverse Schrammen am neuen Megamo Pulse. Dazu im Podcast bei Gelegenheit später einmal mehr. Ich schaffe es, in 6 Tagen meine Jahreskilometer zu verdoppeln und fliege mit 613,8 km und 6611 Hm in den Beinen zurück nach Deutschland. Jetzt nur dran bleiben.

Doch dann: die große Leere

Nach dem Sturm kommt bekanntlich die Ruhe – oder war es anders herum? Ihr ahnt vermutlich was kommt: große Leere. Und so lege ich, vermutlich weil Körper und Geist es verlangen, die Füße hoch. Der 41. Geburtstag zieht an mir vorbei und erst die Coffee & Chainrings Mitgliederversammlung Anfang Mai haucht mir etwas Leben ein und ich schmiede neue Pläne.

Neue Pläne

Ich entstaube das MTB und fahre traumhafte Feierabendrunden über heimische Pfade. Es ist doch so einfach, wenn der Kopf frei ist. Was noch? Ich nehme zum ersten Mal an einem Community Feierabend Ride teil. Anschließend ist für mich klar: die nächsten Abenteuer mache ich alleine oder überlege mir genau mit wem. Irgendwie habe ich aktuell keine Lust auf Ballern, ständige Vergleiche und den Blick auf den Bike-Computer. Zu allem Überfluss schlafe ich seit Monaten auf Grund weiterer privater Baustellen schlecht oder gerade deswegen. Wie ihr lest – ein ständiges Auf und Ab und irgendwie klar, dass Leistung und Spaß dabei auf der Strecke bleiben, oder?

Zurück in die Spur

Also muss es mal wieder ein Gewaltakt sein, um mich in die Spur zu bringen und den Kopf frei zu bekommen. Auf ne Pommes nach Venlo? Au ja! Einfach nur hin und zurück? Zu langweilig. Kilometer für das Stadtradeln sammeln? Lass machen. Und so lade ich am letzten Sonntag 312km und eine schöne Runde durch die Region, das benachbarte Holland, Köln und den Niederrhein hoch.

What’s next?

Das Stöffel-Race habe ich noch nicht abgeschrieben und zur Vorbereitung soll es noch einmal nach Hamburg und zum ersten Mal mit dem Bike nach Paris gehen. Die Cyclassics und das eine oder andere Abenteuer gibt es dann zum Abschluss der Saison. Frei nach Lust und Laune. Spätestens zu Weihnachten werde ich dann diesen Blog-Beitrag wieder zur Hand nehmen und euch ein Update geben, wie es gelaufen ist.

Midlife-Crisis, bist du es? Ich glaube nicht. Dazu fehlt mir noch das Cabrio und die Siebträger-Maschine. Lasst euch nicht verrückt machen, seid mutig und haltet den Kopf immer über Wasser, wenn das Leben mal unbequem wird.

Vielleicht ist es gar keine Krise.
Vielleicht ist es einfach: das Leben.

See you out there on the bike!

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