![MTB Stage Race Lanzarote auch 2025 mit Ralf 1 lanzarote 2025 titelbild](https://coffee-and-chainrings.de/wp-content/uploads/lanzarote_2025_titelbild.jpeg)
Das 4 Stage Mountain Bike Race Lanzarote ist ein offizielles UCI MTB-Event mit vier Tagen voller Abenteuer und Herausforderungen. Ein erstklassiges MTB-Erlebnis, dass die Fahrer mit der härtesten und atemberaubendsten Landschaft Lanzarotes durch seine fließenden Trails entlang von Sand- und Lavafeldern belohnt.
30.01.25 | Stage 1 – 21km Bergzeitfahren | 881 hm |
31.01.25 | Stage 2 – 57km | 990hm |
01.02.25 | Stage 3 – 83km Königsetappe | 1649hm |
02.02.25 | Stage 4 – 50km | 768hm |
Stage 1 – Bergzeitfahren
Heute stand als erstes das Bergzeitfahren auf dem Programm. Die Profis starten ab 9:00 und wir alten Ü60-Säcke ab 11:00. Da kann man noch gemütlich Frühstücken und dann zum Startpunkt am Fuße des Berges radeln.
Der Wind bläst heftig und lässt nichts Gutes erahnen. Zwar geht es die ersten km mit Rückenwind bergauf, doch dann wechseln wir die Fahrtrichtung, der Wind aber leider nicht – und bläst uns in den steilen Stücken direkt ins Gesicht! Auf den Singeltrails ist es schwierig an langsameren Fahrern vorbei zu kommen!
Im Ziel angekommen weiß ich noch nicht wo ich gelandet bin. Habe ich alle überholt, die vor mir gestartet sind, oder kommen noch die Schnellen, die hinter mir gestartet sind? Zu meiner Freude stellt sich aber heraus, das ich in meiner AK vorne gelandet bin. Zwar nur knapp vor Uwe Blechschmidt und Jakob Geißler, aber halt vorne! Die beiden kenne ich auch schon vom letzten Jahr, zwei ziemlich nette Kontrahenten!
Es folgt die sich lange hinziehende Heimfahrt zur Ferienwohnung. Doch auch diese erreichen wir und füllen in der Bäckerei dann gleich noch die Speicher auf!
Fazit: tolles windiges Wetter mit interessanter Bergetappe! Beine und Körper im Ar…! Mal schauen ob morgen noch was geht!
Stage 2 – 57km mit 1.000hm
Heute steht die erste Härteprüfung auf dem Programm: 57km mit 1000hm
Nach dem Startschuss geht es trotz Rückenwind gleich zur Sache! Anscheinend wissen alle, dass eine Engstelle kommt, wo es sich staut, und jeder will als erster da sein… Also Vollgas!
Nach der Engstelle wird es aber nicht einfacher, denn auch jeder möchte in der ersten Gruppe sein, um später gegen den Wind nicht den Anschluss zu verlieren. In einer 4er Gruppe geht es für mich gegen den Wind. Meine Altersangaben lassen die anderen kalt und ich muss fleißig mitarbeiten – einer lutscht nur hinten und so sind wir nur zu dritt beim Abwechseln!
Immer wieder geht es über holprige scharfe Lavabrocken, die km ziehen sich wie Gummi, doch Jammern nützt nichts! Bei einem sehr steilen Anstieg versuche ich mich abzusetzen. Das bringt aber nur kurzzeitig etwas, denn 10km später werde ich wieder eingeholt von der Gruppe, habe also nur Körner verschenkt… Das schlimmste kommt zum Schluss: Ein sehr steiler Anstieg auf einen Bergkamm. Leichtgewichte können sich kaum auf dem Rad halten, so heftig bläst der Wind – die Sturzgefahr ist riesig!
Die letzten Km sind von Sandpassagen geprägt, doch dann ist es geschafft! Zu meiner Freude konnte ich meinen Vorsprung vom Vortag noch etwas ausbauen! Fazit: Harte Etappe
Stage 3 – Königsetappe
Wo kommt bloß der viele Sand her?
Für mich läuft es recht gut, gehe all in und fahre in einer der ersten Gruppen! Die ist aber eigentlich viel zu schnell für mich, so dass ich nach 30km schon voll im Eimer bin…
Auf dem flachen Zubringerstück zur KOM-Passage will natürlich keiner die Führungsarbeit machen – also gehe ich nach vorne, denn bei langsamen 25km/h besteht Gefahr, dass die bereits Abgehängten wieder rankommen. Also aufs Pedal drücken! Beschleunige auf 30 und meine Nummer, die mich als Ü60 ausweist, scheint die jungen Kerle zu motivieren und es finden sich Mitstreiter für die Frontarbeit. Ich habe aber doch zu viel investiert und werde dann am Berg stehengelassen. Hilft nichts, muss mich im eigenen Tempo hocharbeiten. Die Abfahrt ist rasant und in einigen Abschnitten anspruchsvoll.
Danach folgen die Sandpassagen! Tiefer Sand mit leichtem Auf und Ab kosten die letzten verbliebenen Körner. Zu meiner Freude komme ich aber mit dem Sand ziemlich gut zurecht und fliege an der Gruppe vorbei, die mich am Berg hat stehen lassen.
Hektor (ein Spanier) hilft mir auf den letzten 10km gegen den Wind. Völlig fertig erreiche ich das Ziel! Fazit: Vorsprung mächtig ausgebaut! Mit Sand gut zurechtgekommen! Mal schauen ob sich die Beine morgen nochmal bewegen wollen.
Stage 4
Letzte Etappe!
Der Vorsprung ist groß genug, so dass ich es eigentlich hätte ruhig angehen lassen können. Doch der Ehrgeiz packt mich und ich hole nochmal alles aus meinem Körper raus! Ein paar Mitstreiter vom Vortag kann ich nicht halten, aber ein Zweierteam scheint in meiner Leistungsklasse unterwegs zu sein. So schließe ich mich an und wir kommen zügig voran.
Technisch sind nur eine Sandpassage, ein tiefer Schotterweg und auf dem letzten Teilstück die holprigen Mauerwege, die im Zickzack durch die Felder führen. Auf den letzten 5 km scheinen meine Beine den Dienst zu verweigern, ich kann meiner Gruppe nach einer Straßen-Unterquerung nicht mehr folgen… auch mit einem rasanten Abfahrt kann ich das 100m Loch nicht zufahren – es wird weder kleiner noch größer…
Erst kommt noch 3 km, dann 2, dann 1. Eigentlich alles gut und richtig! Nur der letzte km scheint ein vorgezogener Aprilscherz zu sein, er hat mindestens 2km.
Fazit: Beine breiig, glücklich und sturzfrei das Ziel erreicht! Altersklasse gewonnen.