Das erste „Trainingslager“ in 2025 habe ich inzwischen absolviert. Wie bereits verkündet, bin ich über den Jahreswechsel mit meiner Familie in Südtirol gewesen – und da ich keinen Wintersport im engeren Sinne betreibe, habe ich die freie Zeit genutzt, während meine Mädels auf den Pisten Skigefahren sind, etwas an der Formschraube zu drehen.
Bei Völs am Schlern, am Fuße der Seiseralm, haben wir für eine Woche eine kleine, bezahlbare Ferienwohnung auf einem Bauernhof bezogen. Die Schneelage oben auf der Alm im Skigebiet war gut, so dass die Wintersportler voll auf ihre Kosten kamen, während ca. 800 Meter tiefer an unserem Standort die Welt nur leicht „angezuckert“ gewesen ist. Nochmals 1000 Meter weiter unten im Eisacktal war nahezu kein Schnee vorhanden. Insgesamt war es erwartungsgemäß bitterkalt, dabei fasst immer sonnig mit fantastischem Panorama.
Meine Wahl, das Fatbike (starr) mitzunehmen, erwies sich als richtig. Auf der (wenn auch nur dünnen) Schneedecke in den Wäldern wäre ein MTB nicht fahrbar gewesen. Mit dem Fatbike war das Training völlig unproblematisch.
Mein Ziel war es, insbesondere lange Anstiege in ruhigem Tempo zu trainieren. Die Technikkomponente auf den tollen örtlichen Trails habe ich zurückgestellt und mich auf kleineren Straßen und Waldwegen bewegt. Teilweise war auch der ein oder andere leichte Trail mehr oder weniger schnneefrei, ich wollte jedoch kein Risiko eingehen und Stürze und die damit einhergehenden Blessuren vermeiden.
Meine zwischen 1,5 h bis 3,5h langen Einheiten zum Teil auf altbekannten Streckenteilen verschiedener Transalps haben mir eine Menge Spaß bereitet und sind mir unerwartet leicht gefallen. Ich habe im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass meine aktuelle Form so positiv ausfällt.
Insgesamt konnte ich neben täglichem Yoga, Wandern und Schlittenfahren ca. 10 Stunden auf dem Bike trainieren und habe dabei ca. 150 Kilometer mit 4500 Höhenmetern absolviert. Im ersten Moment für ein Trainingslager nicht viel. Topografisch-, witterungs- und systembedingt allerdings aufgrund der moderaten Geschwindigkeit absolut in Ordnung für mich und im Rahmen dessen, was ich mir bei der Planung vorgestellt habe. Größte Herausforderung war unter anderem zu versuchen, in den langen Anstiegen möglichst wenig zu schwitzen, um dann in den Abfahrten nicht völlig auszukühlen und eine Erkältung zu vermeiden.
Beim Schreiben dieser Zeilen bin ich topfit, was aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre in der kalten Jahreszeit für mich nicht selbstverständlich ist. Resümierend also ein voller Erfolg in Anbetracht der exotischen Umstände für ein Radtrainingslager.
Jetzt sind es noch ca. 6 Wochen bis zum ersten Saisonhöhepunkt in Andalusien.